Gundula Bleckmann
Im Werk von Gundula Bleckmann (*1963 Bochum) spielen Momente der Transitorik, der Balance, der Aktion und Reaktion, der Bewegung und Veränderlichkeit, der Übereinstimmung und der Divergenz eine entscheidende Rolle. Das abstrakt-geometrische Formenvokabular generiert sich aus gerundeten bzw. eckigen Formen wie Kreis, Oval, Quadrat, Rechteck und daraus abgeleiteten Varianten. Dabei geht es der Künstlerin nicht darum, ihre Formfindungen geometrisch möglichst exakt, mit scharfen Graten und harten Kanten umzusetzen, im Gegenteil: das Spiel mit subtilen Abweichungen, mit leisen Verschiebungen und sanft modulierten Übergängen gehört ganz wesentlich dazu. Der Ausgangspunkt der Malerei von Bleckmann ist die Form, in der alles vorhanden ist und daraus resultierend um die Frage in welcher Beziehung die Komponenten der Form, Farbe, Form bzw. des Raumes zueinander stehen. Dabei sind Leerstellen, Überschneidungen, Verwebungen, Abstände, Berührungen wichtige Aspekte, ebenso wie die Wahl der Farbe und die Materialität.
Die Künstlerin arbeitet ausschließlich mit Eitempera, daraus resultieren die matten Oberflächen der Bilder, die weichen Übergänge und der pudrige, samtige Klang der nuancenreich orchestrierten Farben, aufgetragen mit Pinsel und Spachtel, zuweilen auch mit den Händen berieben. Eine intensive Beschäftigung mit der Form führte die Künstlerin in ihren Arbeiten zum Auftrag der Farbe auf Holz neben den Leinwandarbeiten. Über die Farben und Formen scheinen beide Materialitäten eine Symbiose einzugehen, die „Kunstwerke scheinen miteinander zu tanzen“.
Gundula Bleckmann beendete 1993 ihr Studium als Meisterschülerin bei Prof. Gerd van Dülmen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Sie erhielt 1995 den Landesgraduiertenstipendium Baden-Württemberg, 2010 den Kunstpreis „Forum Kunst“ Regierungspräsidium Karlsruhe und 2017 den Hanna-Nagel-Preisträgerin verbunden mit einer Ausstellung in der Städtischen Galerie Karlsruhe.
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