Peter Boehler - das leben fließt durch die zeit
Peter Boehler behandelt das, was er sieht. Er sieht aber „die Welt durch sein Temperament“.
Was ist seinen Arbeiten in der Hauptsache zu eigen?
Es ist es die Akzentuierung des Fragmentarischen, Ungefähren, nicht mehr ganz Vollständigen, indem er gesehene, bekannte und begriffene
Landschaft verwandelt in bisher nicht gesehene, unbekannte, schwer begreifbare Landschaft.
Eine in aller Farbpracht und Dynamik dennoch sehr meditative, weil wohl selbstbewusste, reife, als gewachsene, nicht im vegetabilen verhaftete
sinnliche Komponente in seiner Kunst, also gleichermaßen Lust am Gestalten wie Lust am Fühlen. Fragmente oder Spuren sind Hinterlassenschaften, die Aufschluss geben über Urheberschaft, Verhaltensweise, über Zeit und Ort und der Rekonstruktion von
Vergangenem dienen können. Peter Boehlers Bilder sind allesamt fragmentarisch, weil sie Schnittstellen sein sollen zwischen Vergangenheit und Zukunft, so entstehen sie ja auch, wenn man die Zeitachse im Entstehungsprozess mit bedenkt. Die Abbildungen „von
etwas“ - also von dem, was seelisch ist, nicht Gegenstand - verweisen uns darauf, dass sie einmal ganz angehörten, wie dass sie einmal wieder ganz angehören werden. Dazwischen sei Ruhe. Jede fertige Arbeit entsteht dabei aus (teils lange) zurückliegenden fertigen
Arbeiten, jede neue ist auch ein Steinbruch in der Zukunft.
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