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Im Japanischen gibt es den Begriff des Waldbadens, einer meditativen Übung. Ein Erlebnis, das im Bewusstsein bleibt, ist der Gang durch die farbgewaltigen Bildwelten von Raphael Rack. Im Schwarz leuchten wie durch eine Jalousie gesehen, Blau, Rot, Gelb und Grün. Gelb und Rot verdichten sich in der Mitte und lassen die mittägliche Sonne herein. Ein Hoffnungsstrahl, der uns im Mark trifft. Insgesamt kommen die kraftvollen Farbkompositionen von Raphael Rack geheimnisvoller daher als die früheren. Wie Antipoden wirken die weißgrundigen Bilder der Serie. Es könnte ein lichter Birkenwald sein, den man hier durchschreitet. Darin glimmen Pink, Gelb, Blau und Grün wie Lichteffekte in einer Schneelandschaft.
Raphael Rack erreicht durch das Verstreichen von ca. 60 Schichten eine reliefartige Oberfläche, auf der die Farben eine übernatürliche Leuchtkraft entwickeln, die seine Betrachter in einen Rausch der Farbe versetzen.
Geboren 1968 in Bad Homburg wurde Raphael Rack 1987 bei einem Besuch der Documenta in Kassel inspiriert. Nach dem Abitur begann er 1989 ein Kunststudium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Nebenbei jobbte er in einem Plattenladen und verdingte sich viele Jahre als Musikmanager, bevor er 2014 wieder zur Malerei zurückkehrte.
1990