Ulrike Seyboth
Viele Bilder von Ulrike Seyboth entstehen auf Reisen. Unterwegs, während Studienaufenthalten, in fremden, ungewohnten Arbeitskontexten. Sie sind ihr Tagebuch. Die Künstlerin ertastet malerisch, wie sich das Außen in ihr spiegelt. Darüber entstehen ganze Bilderzyklen.
Während des Studiums ging sie für ein halbes Jahr nach Salamanca in Spanien. Es folgten lange Erkundungen durch Europa, Südamerika und Nordafrika, wie Algerien und die Sahara. Auf Island konnte sie in einem Atelier in den Westfjords arbeiten, 200 Kilometer von Grönland entfernt!
Seit zwanzig Jahren lebt Ulrike Seyboth in Frankreich, erst in Paris, dann in der Bourgogne und nunmehr seit drei Monaten in Sète, am Mittelmeer. Sie sucht nie das rastlose Unterwegssein, sondern das längere Verweilen an einem Ort. Es sind das Licht, die Gerüche, die Klänge, die Stille, die Landschaften, die Menschen, die sie inspirieren. Die Leinwände, Papiere und Collagen sind die Träger des Erlebten. Sie geben ihr – zurück im Berliner Atelier – einen unerschöpflichen Inspirationsfundus. Den Arbeitsprozess an einem Bild beginnt Ulrike Seyboth ohne zu wissen, wohin dieser führt. Malen ist Abenteuer! Es geht ihr darum, dass künstlerische Grundvokabular immer wieder neu zu erfinden, eine malerischen Grenzen neu zu befragen. Der schöpferische Prozess mit einem ihr unbekannten Ergebnis konfrontiert sie mit ihrem Selbst, mit der Notwendigkeit, sich ständig aufs Neue zu erforschen und bestenfalls kennenzulernen.
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