Joseph Mader
Die künstlerische Auseinandersetzung von Joseph Mader (1905-1982) mit seinem Vorbild Max Beckmann wird vor allem in großformatigen Papierarbeiten aus den frühen 1930er Jahren deutlich, die mit Sujets wie Varieté und Zirkus im Zwiegespräch mit Druckgrafiken von Max Beckmann (1884-1950) sind. Zu Beginn der 1930er Jahre schreibt die Presse: „ ...Joseph Mader (...) scheint mit Max Beckmann in einer idealen Verbindung zu stehen. Schon dies, dass er als einer der wenigen den Mut hat, dieser stärksten Malerbegabung des jüngeren Deutschlands entgegenzugehen, ist ein Ausweis kräftiger Initiative ...“ Die Würdigung bezieht sich auf eine Ausstellung von Maders Bildern 1932 in der Münchner Galerie von Günther Franke, der als Kenner und Sammler von Beckmanns Werken auch von Maders künstlerischen Qualitäten überzeugt war. Reinhard Piper, Verleger und Max-Beckmann-Freund, war ebenfalls stark von Maders Schaffen beeindruckt; er förderte den Künstler und erwarb Arbeiten von ihm. Auch Eberhard Hanfstaengl kaufte als Direktor des Münchner Lenbachhauses und später der Berliner Nationalgalerie Bilder von Mader für die Sammlungen an.
Obwohl der Maler nach 1945 immer wieder in Ausstellungen vertreten war, nahm der Kunstbetrieb in einer Zeit, da vor allem die abstrakte Bildsprache gefragt war, seine figurativen Werke kaum wahr. Erst in den letzten Jahren wurde dank privater Initiativen, Stiftungen und Präsentationen die Größe seiner Kunst, die vom „Reichtum der Sichtbarkeiten“ kündet, wiederentdeckt.
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