Hunt Slonem
Der amerikanische Künstler Hunt Slonem ist bekannt für seine neo-expressionistischen Gemälde und Skulpturen. Dabei arbeitet er stets in Serien und mit Wiederholungen seiner Lieblingsmotive: Schmetterlinge, Hasen, tropische Vögel und Blumen. Diese Motive haben immer einen Bezug zum Leben des Künstlers: Geboren 1951 im chinesischen Jahr des Hasen, faszinierten ihn schon früh die Flora und Fauna, die er während seiner Kindheit in Hawaii und später in Nicaragua erkundete. Es sei wie beim Gebet, so der Künstler, die Wiederholung in unzähligen Variationen sei für ihn eine Form der Verehrung.
Hunt Slonem wurde 1951 in Kittery/Maine, USA geboren. Sein Vater war in der Navy und so zog die Familie oft um. Slonem lebte unter anderem in Hawaii, Virginia, Connecticut, Kalifornien, Washington State und Nicaragua. Er schloss die Tulane Universität in New Orleans mit dem Bachelor of Arts in Malerei und Kunstgeschichte ab. Er besuchte auch Kurse an der Skowhegan School of Painting and Sculpture in Maine, wo er einflussreiche Künstler aus der New Yorker Umgebung studierte und diesen begegnete, wie Louise Nevelson, Alex Katz, Alice Neel, Richard Estes, Jack Levine, und Al Held. Besonders Alex Katz bezeichnet Hunt Slonem als wichtigen Mentor und Freund. Ein weiterer, wichtiger Künstler für Slonem ist Andy Warhol. Die Wiederholung im Werk Warhols habe ihn nachhaltig beeinflusst, besonders die Campbells Suppendosen und das Portrait von Marilyn Monroe. So wiederholt auch Slonem in seinem Werk immer wieder ein bestimmtes Motiv - in unzähligen Variationen. Die farbenfrohen Bilder sind meist in außergewöhnliche Rahmen gefasst, die das Werk komplettieren.
1973 zog Hunt Slonem nach New York, wo er seitdem lebt und arbeitet. Er erlebte die Ära der Pop Art und war Teil der Studio 54-Szene um Andy Warhol in New York. Seine Leidenschaft gilt auch dem Denkmalschutz, so hat er zahlreiche Häuser im ganzen Land gekauft und restauriert – zuletzt das Searles Castle in Great Barrington, Massachusetts. Diese Häuser hat er mit historischen französischen und kolonialen Möbeln ausgestattet und mit Warhols und Keith Haring-Kunstwerken in Szene gesetzt.
Das Studio des Künstlers ist 35.000 Quadratmeter groß; es nimmt mehrere Stockwerke eines Gebäudes in Brooklyn ein. Wenn man hineingeht, ist der gesamte vordere Teil des Raums mit Bäumen und Pflanzen bepflanzt. Dort leben ca. 100 Papageien. Ein Raum ist voller Harfen, die keine Saiten haben. Überall stehen Tische, auf denen sich Sammlungen stapeln – wieder andere Räume sind mit Hunderten von gerahmten Fotos von ihm mit Präsidenten, Prinzen und Berühmtheiten gefüllt. Die kleinformatigen Hasen-Bilder bedecken eine ganze Wand und sind in mehreren Reihen davor platziert. Hunt Slonem lässt sich im produktiven Sinn als Besessener beschreiben, der bis zu 15 Stunden arbeitet. Oft sitzt ein Papagei auf seinen Schultern, wenn er malt und Musik hört. Zu sehen sind Papageien, die auf Stangen sitzen, dicht gedrängt und sich paarweise zugewandt sind. Die Vögel in Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau oder Schwarz bedecken das ganze Bild. Die Farben sind pastos aufgetragen. Mit einer Kratztechnik ist die Oberfläche aufgelockert. Tiefere Farbschichten scheinen auf. Der stoische Rhythmus des wiederkehrenden Motivs wird durch feine Details bereichert.
Seine All-Over-Kompositionen haben kein Hauptmotiv, keine verschiedenen Elemente, keine räumliche Tiefe und auch keine Bildmitte, aber eine überbordende Lust an Farben. Einzige Ausnahme bilden Slonems Porträts. Auch dieses Bildgenre ist für ihn interessant. So gibt es beispielsweise die Serie der Porträts von US-Präsident Abraham Lincoln und Queen Elisabeth II. zu sehen. Sie stehen anders als gewohnt allein da und dennoch ist klar zu erkennen, von welcher Hand diese Meisterwerke stammen.
Slonems Werke sind in vielen bedeutenden Sammlungen auf der ganzen Welt vertreten, wie dem Metropolitan Museum of Art, dem Solomon R. Guggenheim Museum und dem Whitney Museum of American Art in New York City. Er stellt regelmäßig in öffentlichen und privaten Einrichtungen aus und hat zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten.
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