Ruth Bussmann
Das künstlerische Interesse von Ruth Bussmann gilt vorrangig dem Menschen - er steht im Mittelpunkt ihrer figürlichen Malerei. Sie geht dabei von Fotografien aus, die sie selbst vor Beginn des Malprozesses gemacht hat, um sie später, im Atelier, als Motivspeicher zu nutzen. 17 Uhr und November heißen ihre wichtigsten Werkgruppen, in denen einzelne Figuren immer wieder vor einem meist unbestimmt bleibenden Bildhintergrund auftreten. Sowohl die Komposition als auch die differenzierte Farbgebung verleihen den Bildern dabei eine ganz eigene Gestimmtheit. Doch vor allem ist es die Farbe, die für die intensive Leuchtkraft der Gemälde sorgt und den Blick förmlich hinter das Sichtbare zieht. So gelingt es Bussmann, mit großer handwerklicher Sicherheit von der Fotografie zu abstrahieren und dennoch das besondere Licht jener Zwischenzustände, die sie mit 17 Uhr und November bezeichnet, im Bild zu bannen. Sie vermag damit gleichsam Inneres nach Außen treten zu lassen und uns etwas über ihre Figuren zu vermitteln, das zwar visuell zu erfassen ist, aber dennoch geheimnisvoll unbestimmt bleibt. Die beredte Atmosphäre eines Augenblicks wird in den Arbeiten Ruth Bussmanns durch das emotionale Erleben der Farbe eindringlich zum Ausdruck gebracht.
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