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art KARLSRUHE
Eine Veranstaltung der

Galerie Ricarda Fox Mülheim/Düsseldorf

Liverpoolstraße 15, 45470 Mülheim
Deutschland
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Dr. Michael Zander

Unsere Künstler

Künstlerdetails

Kategorie: re:discover

Dore O. (1946-2023)

Dore O.: Projektion
Die zweifache Documenta Teilnehmerin Dore O. Nekes war eine bekannte Größe im Bereich des deutschen Experimentalfilms. In Insider-Kreisen gilt Dore O., die an der Seite ihres Mannes Werner Nekes in den Sechzigern zu den Gründern der Hamburger Filmemacher-Kooperative gehörte, sogar als einzigartige Figur auf der Bühne des Avantgarde-Films.
Dore O. hat ein mehrfach ausgezeichnetes Werk geschaffen. So erhielt sie u.a. in Zusammenarbeit mit ihrem Mann den Deutschen Filmpreis, Filmband in Silber für «Jüm-Jüm» und den Preis der deutschen Filmkritik für «Beuys» (1981). Für ihren Film «Kaskara» bekam sie sowohl den Großen Preis bei der XPRMTL 5 in Knokke als auch den Preis der Deutschen Filmkritik. «Blindmans’ Ball» wurde als bester Experimentalfilm auf den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen ausgezeichnet.
Die ausgebildete Malerin und Designerin produzierte aber auch Bilder – zunächst als Gemälde später zunehmend in Form von Filmstills, Fotos oder Büchern. Ihr komplexes Werk, in dem das Filmen selbst zuletzt sogar ganz in den Hintergrund getreten war, lässt sich kaum einer einzelnen Sparte zuordnen. Dore O. experimentierte mit den verschiedensten Medien und Bildträgern sowie deren Kombination. Aus Fotos und Polaroids entstanden Objekte, Assemblagen, Mobiles, Gemälde oder Installationen. Diese Arbeiten erhielten im Gegensatz zu ihren Filmen bisher noch nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt.
Dietrich Kuhlbrodt schrieb 1988 «Es ist an der Zeit herauszuposaunen, dass Dore O.s Werk einzigartig im deutschen Avantgardefilm ist." (Frankfurter Rundschau, 31.12.1988). Nun gilt es herauszuposaunen, dass auch ihre anderen Werke einzigartig waren bzw. es noch sind.
Unter dem Titel «Projektion» zeigen wir deshalb auf unserem Stand eine Auswahl an Arbeiten von Dore O. , die ihre Auseinandersetzung mit der Welt des Bildes veranschaulichen soll.
Es sind Arbeiten, in denen die physischen Grenzen der Dinge und Personen aufgelöst werden. Ansichten überlagern sich und schieben sich übereinander. Ein Beispiel sind die «Whiteheads», kleine mit einer weißen Vollmaske übermalte Portrait-Fotos nach Gainsborough (21 x 21 cm), sowie ein größeres übermaltes Portrait-Foto eines Mannes, aus dem nur die Augen herausschauen und das mit einer Projektion aus dem Film «Lawale» von 1969 überblendet wird – davor sitzt der jeweilige Betrachter auf einem Hochstuhl und verfolgt die Projektion. Örtliche und zeitliche Bindungen werden mit dieser Installation aufgehoben. Das sichtbare Abbild wird in seiner Aussagekraft und Gültigkeit untersucht und so nachvollziehbar in Frage gestellt.
Da für Dore O. ganz klar analoges Filmmaterial im Vordergrund stand, sind auch die Bildträger nicht sicher vor Fragmentierung – sprich Filme werden zerschnitten und so selbst zu Objekten. Analyse und Schaffen werden im Experiment im Idealfall eben eins.
Die allem zu Grunde liegenden Fragen scheinen hier zu sein: Was sagen Bilder aus? Über die Realität, über sich, über denjenigen der sie gemacht hat. Wie wirken sie in anderem Kontext und woraus bestehen sie eigentlich? Die Kunsthistorikern Karin Stempel geht vertiefend darauf ein, in welcher besonderen Weise sich Dore O. mit dem Medium des Polaroids beschäftigt. Bei ihren Aufnahmen verwendet Dore O. die 320 Polaroid Land-Camera, den frühen Kameratyp, der noch eine direkte Bearbeitung des Filmmaterials zulässt. Dore O. vollziehe hier eine «Symbiose zwischen Malerei und Fotografie» schreibt Stempel, denn Dore O. «verletzt» die fotografischen Schichten, hebt sie zum Teil ins Relief, strukturiert die Oberfläche. Stempel beschreibt das als Zerstörung des ursprünglichen Sinngehalts des Abgebildeten, was dazu führt, dass das Polaroid selbst zum Gegenstand wird. Die Ambivalenz der Bilder werde so verstärkt und ihnen eine weitere Sinnschicht hinzugefügt. Unter anderem erhalten sie damit eine Zeitdimension unabhängig von dem Moment, den das Licht aufs Material gebannt hat.

In verschiedenen solcher Facetten in den Arbeiten von Dore O. ist der Geist der 60er Jahre erkennbar: die legendäre Stimmung aus Vergessen- und Veränderungswille, die bis in die aktuelle Kunstproduktion nachwirkt. Dore O. repräsentiert in reiner Form eine Künstlergeneration, die sich nicht nur aufgelehnt, sondern auch Alternativen geboten hat. Zwischen aktiver Ablehnung des Warencharakters und Vereinnahmung durch ideologische Systeme wurde diese Kunst damit selbst zur Ideologie. Heute wird sie mehr denn je als Grundstein von
Vielfalt und Freiheit gefeiert und von nachfolgenden Generationen in der Kunst zitiert und immer wieder neu interpretiert.

Dr. Nicola Schröder (Zürich)

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Kategorie: Discover

Aline Schwibbe

Erinnerung und vergangene Traumata spielen in Aline Schwibbes vielfältiger Praxis eine wichtige Rolle. Mit verschiedenen Medien wie Zeichnung, Film und Fotografie greift Schwibbe fragmentierte Erinnerungen auf, die sie eher als zyklisches Geschehen denn als lineare Geschichte betrachtet. In Schwibbes Worten: „Es gibt keinen Anfang und kein klares Ende“. Wie in einem Traum vermischen und verschränken sich einzelne Ereignisse und Handlungsstränge zu einem kaum entzifferbaren Sinn.
Auf Samt gedruckte Filmstills werden mit Ölpastellzeichnungen und Nähten überlagert. Während die gedruckten Filmstills scheinbar empirische Beweise für vergangene Ereignisse darstellen, scheint die Überarbeitung dieser Erinnerungen durch die Zeichnungen und Nähte auf eine andere Sphäre der Realität und des Wissens jenseits des Empirischen hinzuweisen. (Text von Isabelle Thul)

Aline Schwibbe (geb. 1988 in Hamm, lebt und arbeitet in Berlin) studierte von 2007 bis 2010 Psychologie an der Universität Köln und anschließend Malerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei Ute Pleuger (2012-2017) sowie Freie Kunst an der Academy of Arts, Architecture and Design in Prag (2016) und am California College of the Arts in San Francisco (2016-2017). 2021 schloss sie ihr Studium an der Kunsthochschule Weissensee in der Malereiklasse von Pia Linz als Meisterschülerin ab. Ausstellungen u.a. im Kunstverein Hamm, in der White Pearl Gallery, Prag, in der Zukunft am Ostkreuz, Berlin, der 131 Hubbel St. Gallery, San Francisco, im GustavLübcke-Museum, Hamm und im CCA Graduate Center, San Francisco. Aline Schwibbe war 2016/17 Stipendiatin des DAAD und erhielt zur gleichen Zeit ein Stipendium des California College of the Arts, San Francisco. 2018 residierte sie im Summer Studio & Residency Program der NYU Steinhardt, New York.

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Kategorie: Fotografie

Carla van de Puttelaar

"Carla ist eine der bedeutendsten Fotografinnen, die heute arbeiten. Obwohl ihre Arbeit von den holländischen Meistern beeinflusst ist, sind die daraus resultierenden Bilder völlig modern und spiegeln eine feministische Sicht auf die Figuren wider, die durch den weiblichen Blick gesehen werden. Ihre Technik ist eine prächtige Mischung aus Moderne und historischen Bezügen zu den alten niederländischen Meistern. Es gibt eine zeitlose Qualität der Bilder, die das Gewicht der Geschichte in den modernen Werken trägt." Roger Watson, Fox Talbot Museum

 

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Kategorie: Discover

Hilke Turré

Die Bildhauerin Hilke Turré hat sich mit ihrer Kunst ein eigenes Universum geschaffen, das weit ab jeder geschmäcklerischen Kompromisshaftigkeit all die Erfahrung ihres über 40 jährigen Schaffens in einer vollendeten Form zum Ausdruck bringt.
Auf den ersten Blick wirken die aus Stahl, Jute, Ton oder Zement und mit der verbindenden Kraft natürlichen Glutins geformtem Figuren morbid, mumienhaft.
Rostige Eisenbänder umschließen modellierte Körper, treten aus ihnen heraus oder verbergen sich hinter Gewandhaften. Sie schreiten, krümmen, beugen sich und ergreifen Raum, stark und doch sensibel, mit einer spirituellen Anwesenheit, die über die Zeitlichkeit menschlichen Lebens weit hinausgeht. Jede Figur erzählt vom Vergehen und Entstehen, dem ewigen Kreislauf wechselseitiger Bezogenheit, dem Kern des Daseins.

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Kategorie: Discover

Mara Sandrock

Mara Sandrock wurde 1983 in Wuppertal geboren. Ihr Themengebiet umfasst die Auseinandersetzung mit dem Körper. Zur Vertiefung ihrer künstlerischen Forschung studierte sie zunächst Humanmedizin und zusätzlich Bildende Kunst. Diese beiden Fächer untermauern ihre Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, seiner Diversität, Vielfältigkeit und Veränderlichkeit.
Zunächst suchte sie ihre Auseinandersetzung in der Malerei, aus der Sie auch jetzt noch die meisten traditionellen Materialien für ihre Werke zieht. Dann wechselte Sie, für einen größeren Raumbezug, in die Bildhauerei und absolvierte dort auch ihr Diplom 2018 mit Bestnote.
Noch heute gehören Medizin und Bildende Kunst untrennbar zu ihrer Arbeitsweise und unterstützen, durch den zweifach intimen Kontakt mit dem Menschen, ihre künstlerische Arbeit.

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Kategorie: Fotografie

In Sook Kim

In Sook Kim wurde im Jahre 1969 in Busan Südkorea geboren. 1999 kam sie nach Deutschland, um an der Düsseldorfer Kunstakademie zu studieren. 2005 ernannte Thomas Ruff In Sook Kim zu seiner Meisterschülerin; noch während ihres Studiums hatte sie Einzelausstellungen in Essen, Köln und Recklinghausen. Außerdem beteiligte sich die Künstlerin an zahlreichen Gruppenausstellungen in Deutschland, Belgien, Südkorea und den USA
In Sook Kim untersucht in ihren Arbeiten, wie Menschen mit der drohenden Isolation umgehen. Ihre aufwendigen, psychologisch überzeugenden Inszenierungen zeigen, wie wir mit Fernsehen, Computer, Sex, Alkohol, Psychopharmaka oder illegalen Drogen vergeblich versuchen, die quälende Leere zu füllen, die schreckliche Stille und das schmerzhafte Bewusstsein unserer Einsamkeit zu übertönen. Kims grandioses Werk Saturday Night fasst all diese Fluchten in einem Bild zusammen: Die beleuchteten Fenster eines Hotels  geben den Blick frei auf den Abgrund der menschlichen Existenz. 
Wir zeigen den Zyklus "Ecce Venus" von 2020
 

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Kategorie: Discover

Jürgen Brodwolf

Geb.1932 in Dübendorf bei Zürich, lebt und arbeitet in Kandern (Schweiz)
Seit 1959 beherrscht die Figur Brodwolfs Schaffen und wird zum charakteristischen Erkennungsmerkmal seiner Werke. Die Entdeckung der sogenannten Tubenfigur, ausgedrückte Tuben mit Farbresten und Etikettierung, die er zu Figuren umformt, wurden zu seinem Markenzeichen. In unzähligen Variationen tritt sie zunächst in den Zeichnungen, Anfang der 1970er Jahre in den Plastiken und seit 1975 in seinen Objektbildern auf. Brodwolf spielt in seinen Arbeiten mit verschiedenen, oft unkonventionellen Materialien, die in der Verbindung mit der Figur einem neuen Kontext zuführt. Sein künstlerischer Erfolg lässt sich an zahlreichen Ausstellungen und Preisen ablesen, die sein Werk seit den 1970er Jahren begleiten. 
Doch die Tubenfigur soll nicht nur als sein „Markenzeichen“ gesehen werden, sondern vielmehr als archetypische, idolhafte Figur mit dem Phänomen der ständigen Wandlungsfähigkeit, die der Künstler nun seit fast 60 Jahren in seiner Kunst ver- und bearbeitet und somit immer wieder zu neuen Figurentypen gelangt.

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Über uns

Galerie-Information

Seit 1993 vertreten und vermitteln wir in unserer Galerie unterschiedlichste Positionen der Gegenwartskunst. Neben langjährigen Kooperationen setzen wir auch immer wieder auf Neuentdeckungen und junge Künstler*innen.
Unser Spektrum geht dabei von der Fotografie zu den unterschiedlichsten malerischen Positionen, zeigt aber auch Bildhauerei und Objektkunst. Wir arbeiten mit Künstlerinnen und Künstler, die sich mit ihrem jeweiligen Thema sehr ausschließlich und unmittelbar befassen.

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Unternehmensdaten

Gründungsjahr

1993