Brigitte Yoshiko Pruchnow
Die deutsch-japanische Künstlerin Brigitte Yoshiko Pruchnow lebt und arbeitet in München.
Ihre Vorbilder finden sich sowohl im westlichen modernen Realismus als auch in der traditionellen asiatischen Tuschemalerei. Kompositorisch sind ihre Anschnitte und ungewöhnlichen Perspektiven fotografisch gedacht, beeinflusst von ihrem Studium an der Filmhochschule aber auch von japanischen Holzschnitten. Und nicht zuletzt sind auch Einflüsse spürbar aus der Welt der japanischen Animation z.B. eines Hayao Miyazaki, mit ihrer dynamischen Farbigkeit auf der einen Seite, aber auch aus der westlichen Pop-Art mit Vorbildern wie David Hockney oder Wayne Thiebaud.
Sie arbeitet dabei mit vielfältigen Techniken und Materialien, z.B. Rohleinen, Modelliermasse, Stoffapplikationen und Stickerei, um unterschiedliche Oberflächenstrukturen optisch und haptisch erfahrbar zu machen. Sie lehnt sich dem Trompe lOeil Phänomen (dt. Augentäuschung), das es als Tradition schon seit dem Barock gibt, an. Mit dem Spiel mit Materialität werden Fragen danach, wie Menschen Welt wahrnehmen und konstituieren, aufgeworfen. Eine farbige Fläche, ein Strich oder Punkt wird in einem bestimmten Kontext zu einer sofort verständlichen Figuration, obwohl es sich nur um abstrakte farbige Formen handelt.
Gleichzeitig bezieht sie sich in ihrer Ästhetik und Motivwahl auf die japanische Philosophie des Wabi-Sabi, die die grundlegende Essenz des Zen Buddhismus beschreibt. Die Vergänglichkeit des Seins einerseits und andererseits Dinge, die eine zeitlose Qualität besitzen, werden dabei zelebriert. So werden scheinbar unauffällige Kleinigkeiten im Alltag in einem neuen Licht gesehen. Sei es die Stille unter Wasser, das Eintauchen in Kindheitserinnerungen oder das Betrachten des scheinbar Alltäglichen, die Künstlerin schärft das Bewusstsein der unweigerlichen Flüchtigkeit des Lebens und die Fähigkeit, in dieser Flüchtigkeit eine zerbrechliche Schönheit zu erkennen.
Studium von Japanologie, Philosophie und Kunstgeschichte an der LMU München (M.A.) sowie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München (Diplom Dokumentarfilmklasse). Studium von traditioneller japanischen Malerei (Nihonga bei Aguri Uchita) und chinesische Tuschekalligraphie und –malerei. Fortbildung bei Henrik Aa. Uldalen. Arbeitete u.a. auch als Comiczeichnerin und Filmregisseurin. Lichtpraktikum bei Michael Ballhaus
Ihre Bilder werden weltweit auf Messen und Ausstellungen ausgestellt.
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