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Gegenwartskunst
Daniel Cherbuin zitiert in seinen Werken die Pop Art, Comics oder auch Künstler wie Roy Lichtenstein.
Die Videobilder verknüpfen das vordergründige statische Bild aus der frühen Popkultur mit hintergründigen philosophischen und phänomenologischen Betrachtungen in Videoform. Sie holen den Betrachter einerseits bei seinem Freizeitvergnügen ab und schaffen andererseits eie Grenzüberschreitung zwischen Bild und Betrachter, indem er die Dargestellten aus dem Werk herausschauen lässt. Ständig findet man sich in der voyeuristischen Position hinter die Kulissen blicken zu wollen, auf etwas einen Blick zu erhaschen - zum Beispiel das Wesen der Frau – von dem wir aber nicht wissen, ob es in der Darstellung überhaupt zu finden ist.
Marck folgt nicht der traditionellen Videoästhetik, die geprägt ist von Videoinstallationen oder Beamerprojektionen. Er integriert das bewegte Videobild in dreidimensionale Skulpturen und Objekte. Oft verschwimmt dabei die Grenze zwischen dem realen Objekt und der Aufnahme. Wie Gemälde erlauben uns Marcks Videoskulpturen, zu verallgemeinern und tiefere Ebenen zu assoziieren.
Obwohl der Künstler selbst betont, eigentlich nicht mit dem Finger darauf deuten zu wollen, eröffnen die Werke Einblicke in aktuelle Themen einer Welt die von Rassismus, Sexismus, dem Patriarchat oder Kapitalismus geprägt sind. So schwankt der Betrachter stetig zwischen Faszination oder Betroffenheit über die skurrilen Loopsituationen und gleichzeitiger Neugier über den weiteren Verlauf der Handlungen.
Felix Rehfeld malt nicht nur mit Farbe, sein Thema ist zugleich die Farbe. Der ehemalige Meisterschüler von Karin Kneffel sucht in seinen Arbeiten eine Balance zwischen dem Motiv und reiner Malerei an sich.
Die Berge-Serie bannt den Berg ins kleine Format, mit dicker Ölfarbe hebt Rehfeld technische Stilmittel der Malerei an sich hervor, reduziert virtuos Landschaft, Lichteinfall und Himmel und lässt Pinselstriche sichtbar werden. In seinen naturalistischen Farben- Malereien scheint er diese Kunst umzukehren. Hier bildet er detailgetreu selbst erzeugte Farbmodelle überdimensioniert ab, um die objekteigene Plastizität darzustellen.
„Landschaften tauchen immer wieder in meiner Arbeit auf. Jedoch reizt mich weniger das rein malerische Abbilden einer Landschaft. Sie ist für mich eher eine recht neutrale Spielfläche. Eine Landschaft bietet einen bekannten visuellen Eindruck, ohne dabei eine Geschichte zu erzählen. Es gibt Perspektive und Tiefenstaffelung, Höhenformationen, Licht und Stimmungen. Alles wunderbare Parameter, um hier mit der Malerei eingreifen zu können.“ (Felix Rehfeld)
Auf den ersten Blick meint man Linienbilder der konkreten Kunst zu sehen. Beim näheren Hinsehen verblüfft die räumliche Tiefe dieser Farbschichten.
Nach intensiver Beschäftigung mit der Malerei und in Auseinandersetzung mit traditionellen Farbmaterialien, beginnt Harald Schmitz-Schmelzer noch in den 70er-Jahren intensiver mit Lacken und Kunststoffen zu arbeiten. Er experimentiert mit verschiedenen Bildträgerformaten wie Stelen und Kreisformen und schichtet schließlich fein abgestimmte, pigmentierte Kunststoffflächen auf Holzuntergründe.
Die Farbigkeit ist keineswegs auflasiertes Pigment auf einer durchsichtigen Schicht. Die durchgängig gefärbten Schichten erzeugen abgegrenzte und miteinander harmonierende Farbbereiche, die von außen einsehbaren Raum erzeugen. Tiefere Farbschichten strahlen durch obere Farbschichten nach außen und kontrastieren zugleich miteinander. Das Farbmaterial bekommt eine physische Präsenz, wird objekthaft.
Vielen Arbeiten liegt eine besondere Holzart zugrunde, die Harald Schmitz-Schmelzer auf seinen Reisen sammelt und aus denen sich auch die Objekttitel ableiten lassen.
Konrad Winters Tafelbilder sind nach Fotografien gemalt, die typisch für die Bildwelt unserer Zeit sind und millionenfach auf mobilen Endgeräten gespeichert sind: Leichte touristische Landschafts- und Städtefotografien, Momentaufnahmen des persönlichen Umfelds, spontane Unterwegsfotografie. Er gehört einer Generation von Maler*innen an, die um das Jahr 2000 begannen, die Malerei mit Hilfe von Fotografie weiter zu entwickeln. Unter dem Einfluss neuer Medien nimmt Konrad Winter hier einen herausragenden Platz ein.
Mit seiner Camouflage Technik löst Konrad Winter diese Bilder abstrakt auf und überführt sie in das Medium der Malerei. Von der Nähe gesehen erahnt man nur annähernd das Motiv und nimmt leuchtende Farbfelder wahr. Von der Ferne aber schließen sich die Farbflecken zur abgebildeten Realität zusammen.
„Meine Malerei reflektiert das mediale Bild und unsere Erfahrungswerte. Ich beschäftige mich mit dem von uns allen verinnerlichtem Bilderkosmos und mit der gigantischen Bilderflut von außen.“ (Konrad Winter)
Die GALERIE VON BRAUNBEHRENS wurde von 1978 bis 2014 in München betrieben. Nach ihrer Schließung wurde sie vom jetzigen Inhaber, Frank Molliné übernommen. Seit 2015 wird die Galeriearbeit am neuen Standort Stuttgart mit einem neuen Team fortgesetzt. Auch das Programm wurde erneuert.
Die Galerie ist am Stuttgarter Feuersee angesiedelt, wo auf 500 qm Fläche museale Einzelausstellungen unserer international erfolgreichen Künstlerinnen und Künstler ausgerichtet werden. Kontinuierlich wird das Spektrum der Galerie durch die Aufnahme junger Nachwuchstalente und neuer Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst erweitert.
2015