Standort
Klassische Moderne
Pierre de Belay
* 1890 in Quimper; gestorben 1947 in Ostende
Um 1905 reist Pierre de Belay erstmals nach Paris und kommt beim Dichter und Maler Max Jacob unter, der ein Freund der Familie ist und ihm Picasso, Apollinaire und alle Künstler des Bateau-lavoir vorstellt. De Belays Stil bewegt sich zwischen Impressionismus und Fauvismus. Sein vorrangiges Vorbild bleibt die Natur, wie er selbst schreibt, sein Thema der Mensch. Figurative Szenen aus Paris und der heimischen Bretagne, seltener Landschaften sind seine bevorzugten Sujets. Ab 1919 lebt er auf dem Montmartre, genießt die Années folles, die turbulenten 1920er Jahre, und erholt sich im Sommer mit seiner Frau Hélène in der Bretagne, wo er Feste, Märkte und Fischer malt.
Im Jahr 1939 erfindet er den Treillisme, einen Stil, der technisch der Gravur, die er seit 1926 beherrscht, gleicht und wie das Gitterwerk in Gärten oder ein elaboriertes Kreuzstichmuster aussieht. Auch der Pointillismus dürfte Pate gestanden haben.
Jean Keuleyan-Lafon
Jean Lafon wurde in eine Künstlerfamilie hineingeboren. Er war der Sohn des Kirchenmalers Jacques-Emile Lafon und der Enkel des Historienmalers François Lafons. Um nicht mit seinem Vater verwechselt zu werden, nannte er sich Keuleyan-Lafon oder nur Keuleyan und arbeitete ausschließlich als Landschafts- und Marinemaler. Spezialisiert war er auf malerische Sonnenuntergänge am Meer und Küsten im Mondlicht. Seine Gemälde hängen in französischen Museen und werden regelmäßig gehandelt. Häufig zeigen sie, wie auch das vorliegende, die bizarre Küste bei Agay an der Côte dAzur mit ihren roten Felsen, die von allen großen Impressionisten (u. a. Monet, Guillaumin, Valtat) gemalt wurde. Dass die Felsfarbe auf dem vorliegenden Bild ins Violette tendiert, ist auf das Abend- bzw. Mondlicht zurückzuführen. Dieses rechts unten Keuleyan signierte Gemälde dürfte gegen 1910, mit Sicherheit aber vor dem 1. Weltkrieg gemalt worden sein. Nach dem Krieg, in dem er in deutsche Gefangenschaft geriet, signierte der Künstler mit Jean Lafon.
Kunsthandel José Manuel Ladrón de Guevara
Vor über 30 Jahren gegründet und auf außergewöhnliche und einzigartige Stücke des Klassizismus spezialisiert, hat Ladrón de Guevara seit circa 8 Jahren mit Gemälden und Papierarbeiten deutscher und französischer Maler des Im-, Expressionismus und Fauvismus einen neuen Schwerpunkt. Neben Ausstellungen in denen in spannendem Cross-over Klassizismus auf klassische Moderne trifft, werden in der Galerie in der Dresdner Neustadt regelmäßig auch reine Gemälde-Ausstellungen präsentiert, zuletzt zu Pierre de Belay, zurzeit „Born to be wild“ mit Tiergemälden zwischen Expressionismus und Art Déco. Ladrón de Guevara ist auf u. a. auf Messen in Wien, Brüssel, Luxemburg und München vertreten. In Karlsruhe nimmt die Galerie 2024 erstmals teil.
1991