Günther C. Kirchberger
Günther C. Kirchberger wird am 22. August 1928 in Kornwestheim geboren. Von 1950 bis 1954 studiert er an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, wo er tiefe Einblicke in das Werk von Willi Baumeister bekommt, als er für diesen Lithografien druckt. 1956 besucht er erstmals London. Dort kommt Kirchberger in Kontakt zur jungen englischen Avantgarde-Szene um das legendäre frühe ICA und das neu gegründete New Vision Centre. Er freundet sich mit dem Kritiker, einflussreichen Kurator und Namensgeber der Pop Art Lawrence Alloway an, der ihn in den folgenden Jahren regelmäßig über die allerneusten Entwicklungen informiert. Als direkte Folge seiner neuen Londoner Kontakte gründet Kirchberger, zusammen mit seinem Stuttgarter Kommilitonen Georg Karl Pfahler, noch im selben Jahr die „gruppe 11“. Diese erste informell-abstrakte Künstlergruppe in Süddeutschland kann von 1956 bis 1958 beachtliche Ausstellungserfolge in London, Rom und Brüssel feiern, bevor sie sich 1959 wieder auflöst. Die damals geknüpften internationalen Kontakte von Kirchberger und Pfahler, prägen nachhaltig die Anfänge der Galerie Müller in Stuttgart. Ab 1959 wendet sich Kirchberger vom Informel ab. Er schafft imposante, vielbeachtete Farbfeld-Werke, die 1964 in eine reine Hard Edge-Malerei einmünden. Noch im selben Jahr erhält Kirchberger eine Dozentur (später Professur) an der Werkkunstschule in Krefeld. Er setzt sich sehr für seine Studenten – darunter der spätere Starfotograf Peter Lindbergh – ein, zieht sich aber fast vollständig aus dem Ausstellungsbetrieb zurück. Ab Mitte der 1990er Jahre entsteht, dann nochmals ein äußerst eindrucksvolles Spätwerk. 2010 stirbt Kirchberger in Göppingen. Sein Nachlass wird seit 2017 von der Schloss-Filseck-Stiftung bewahrt und von Dr. Stephan Geiger wissenschaftlich betreut.
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