JENS HAUSMANN
Architektur, Innenraum und umgebender Raum, sowie deren Stauchung, Streckung, Verzerrung der Perspektive, Detail und Zoom, sind wichtige Aspekte von Jens Hausmanns' (*1964, Meiningen/DE) Malerei. Neben meisterhaft durchgearbeiteten Flächen und Gebäudehüllen, Durchsichten durch Fenster, Spiegelungen und Wasserflächen zeigt er eine romantisierende, teils surreal wuchernde Natur. So ist das spektakuläre Privathaus des Architekten Oskar Niemeyer in Brasilia mit Pool und einer weiß überstrahlten Fassade und dem hinzufantasierten, wuchernden Dschungel ebenso materiell und illusionistisch erfasst, wie der Blick in ein Treppenhaus des Brutalismus, dessen Beton fühlbar zu sein scheint.
Ein Großteil der Arbeiten Jens Hausmanns basiert auf Fotografien und Skizzen von Gebäuden, die er in Architekturpublikationen und unterwegs, im Alltag und auf Reisen findet. Allerdings sind diese lediglich der Auslöser zur Gestaltung eines Bildes: Er übersteigert und hyperstilisiert diese baulichen Realitäten, dekonstruiert sie und setzt sie neu zusammen in neue Kontexte und Umgebungen. Jens Hausmanns Szenarien sind malerisch konstruierte und inszenierte Realität – kein Abbild des Realen.
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