Judith Grassl
Judith Grassls Arbeiten sind komplexe Kompositionen, in denen Farbe, Form, Motive und Perspektiven aufeinandertreffen und verschmelzen. Virtuelle und reale Räume vermengen sich zu eindrucksvollen visuellen Architekturen und Hyperräumen, durch die Fragen nach Zeit und Wandel angeregt werden. Ihre Bildwelten, die auf den zwei- und dreidimensionalen Flächen entstehen, wirken wie zeitlich versetzte Perspektiven, die in einem bildlichen Dialog miteinander stehen. Im Schaffensprozess selbst bewegt sie sich gleichsam in Zeitlupe, um verschiedene Ebenen der visuellen Wirklichkeit zu erforschen. Aus plastischen Collagen historischer Bilder und weiteren Bildmaterialien entstehen die ersten Skizzen, die als Grundlage für das Werk dienen. Durch das Zerschneiden, Dekonstruieren und Reinszenieren dieser Vorlagen erschafft sie eine neue Bildsprache, in der malerische Strukturen und fragmentarische Formen nebeneinander bestehen dürfen. Das Werk balanciert somit zwischen verschiedenen Zeitebenen, zwischen Figuration und Abstraktion sowie zwischen Klarheit und Mehrdeutigkeit und lädt dazu ein, über die Grenzen von Zeit und Wahrnehmung nachzudenken.
Judith Grassl wurde 1985 in Bad Reichenhall geboren. Ihre Ausbildung absolvierte sie von 2008 bis 2016 bei Prof. Axel Kasseböhmer, Anke Doberauer und Prof. Stephan Dillemuth an der Akademie der Bildenden Künste. 2011 studierte sie mit einem Erasmus-Stipendium an der Faculdade des Belas Artes in Lissabon. 2016 schloss sie ihr Studium mit dem Diplom der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München ab. Ihre Werke wurden bereits in Deutschland, Schweiz, Niederlanden, USA und Belgien ausgestellt. 2021 wurde sie mit dem Debütantenpreis des BBK Nürnberg ausgezeichnet, 2019 bekam sie das Europäische Kunststipendium des Landkreises Oberbayern. Judith Grassl lebt und arbeitet in München.
Mehr
Weniger