Peter Tollens
Die Gemälde von Peter Tollens sind, um mit Ludwig Wittgenstein zu sprechen, alles, was der Fall ist. Sie stellen Farbe dar, Farbe als Material (paint) und als Farbe (color). Sie erforschen, wie sich Farben zueinander verhalten, wenn sie nebeneinander gesetzt oder übereinander gebaut werden und ihr Protagonist ist der Pinselstrich.
Malerei beruht darauf, dass Farbe auf Leinwand, Holz, Papier oder einem anderen Untergrund aufgebracht wird. Das Motiv ist nur der Anlass für den Pinselstrich. Ganz egal wie viel Realität in einem Bild verarbeitet wird, das Bild hat seine eigene Wirklichkeit.
Mit der Abkehr vom Erzählerischen beherzigt Peter Tollens Paul Cezanne, der dazu riet, Themen, bzw., das „Literarische,“ zu (ver)meiden. In der Entscheidung Farbe zum Gegenstand des Gemäldes zu machen, folgt Tollens zum Beispiel Barnett Newman, „der immer wieder betonte, dass seine Malerei keine Abstraktion von etwas ist“ (Stefan Kraus) oder Piet Mondrian bis Robert Ryman, die im wörtlichen Sinn ihre Malerei als „Realismus“ bezeichnen.
In der Musik haben Töne unmittelbare Gegenwart. Beim Hören stellen sich Gefühle und Assoziationen ein, wie wir sie auch beim Sehen von Farben erleben. Farben können wir mit Tönen vergleichen, die Gemälde von Peter Tollens mit musikalischen Kompositionen. Lassen wir die Farbtöne und ihren Zusammenklang auf uns wirken, stellt sich eine neue Seherfahrung ein. In der Synergie zwischen Sehen und Hören ist Peter Tollens Werk angesiedelt.
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