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art karlsruhe
Eine Veranstaltung der

Mario Mauroner Contemporary Art

Residenzplatz 1, 5020 Salzburg
Österreich

Standort

  •   Halle 1 / H1/A06

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Kategorie: re:discover

FERRO

Seine Sturm und Drang Zeit – zwischen lustvollem Anecken im erzkatholischen Rheinland, erlebte FERRO im kreativen, kölschschwangeren Dunstkreis von Ingo Kümmel und seinen FLUXUS Kumpanen, wo er seine Initiation erfuhr, um in den 70er Jahren mit seiner Punk Band „Jet Ferro“ sogar auf der DOCUMENTA VI und der damals frisch etablierten ART BASEL sein provokantes Unwesen treiben zu dürfen - und der Aufforderung zum Widerstand gegen biedere Anpassung im puristisch reformierten Zürich, wo er von 1980-90 sein „Bumper to Bumper“ Wuttheater als Author und Darsteller begründete.

Genug des performativen Verschleisses zog der in Bensberg bei Köln geborene Österreicher FERRO weiter, um Balance zu finden, besann sich seines Studiums der Metallbildhauerei an der Fachhochschule für Kunst und Design in Köln und fand sich und zu dem, was ihn heute als Künstler auszeichnet in New York.

Seine dort in den 90er Jahren entstandenen Zeichnungen erklären, warum die sanfte Poesie seiner filigranen Liniengeflechte uns an in den Raum transponierte, vieldimensionale Partituren denken lassten. FERRO hat sich auf einen absolut eigenständigen, neuen Weg begeben und das „Mobile“ souverän neu gedacht, wenn seine Arbeiten wie strenge grafische Notationen -ähnlich den Kompositionsniederschriften wichtiger Zeitgenossen wie Cage, Feldman oder Stockhausen – im Raum schweben, er mit seinem sensiblen Vokabular der Schwere des Materials immaterielle Leichtigkeit einhaucht, zum spielerischen Tanz von Licht und Schatten verführt und dem langen Kapitel über Zeit und Raum ein weiteres anfügt.

Mehr noch an Bezügen zur Musik ? Der US-amerikanische Komponist James Tenney, Schüler von Edgar Varése und John Cage hat für seine Kompositionen – die beiden kannten einander nicht – eine ähnliche Notenschrift verwendet wie FERRO bei den Verknüpfungen seiner Skulpturen.

 

Das schon 2021 in der grandiosen Ausstellung „Negativer Raum“ im ZKM vorgestellte Mobile „Linienschiff 23:31“ ist ein Beispiel aus einer Familie von Werken, die aus sorgfältig arrangierten , in Balance ruhenden superfragilen Metallstäben bestehen, die den sie umgebenden Raum besetzen, um mit ihm auf subtile Weise zu interagieren. Behutsam antworten sie bereits auf zaghafteste Luft- oder thermische Geschehnisse, eine Berührung

mit sanfter Ingangsetzung einer immer wieder kehrenden Bewegung, deren vages Schattenspiel in Folge auf der Wand in Erscheinung tritt. Das Objekt inszeniert sich selbst als Akteur, stetige Transmission und Veränderung zelebrierend.

In seinen Wandreliefs, den „Colour Installations“ spielen direkt auf der Wand oder  intensiv monocoloren Metallpaneelen in exakten Abständen angebrachte Metallstäbe raffiniert mit dem Auge des Betrachters, das nicht auf den ersten Blick deren Dreidimensionalität erkennt, sondern zur visuellen Investigation aufgefordert wird. Wie bei den „Hanging Mobiles“ erschließt sich dem Auge eine minimalistische Partitur:  pralle Farbfülle paart sich mit sanfter Bewegung

Die Werkgruppe „Colour Spaces“ endlich suggeriert jeweils kleine Bühnenräume. Zarte Metallgebilde – vielleicht Maquetten künftiger Projekte – präsentieren sich in suggestiven, auf der Betrachterseite offenen Farbräumen. Inszenierte Soloauftritte in Parallelwelten, in der eigene Regeln, Gesetzmäßig- und Zeitlichkeiten herrschen. Einmal mehr betont FERRO den zeitlichen Aspekt und deutet eine weitere, die vierte Dimension an.

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Kategorie: Gegenwartskunst

Mojé Assefjah

Nach London, Seoul  und dem renommierten Lenbachhaus in München, das bereits elf Arbeiten für seine Sammlung erworben hat, zeigen wir erstmals Malerei der aus dem Iran stammenden, nun in Deutschland lebenden Mojé Assefjah.

Ihre Malerei ist inspiriert von ostasiatischer Kalligrafie und italienischer Renaissance-Malerei. Es sind die intensiven, mit kalligraphischem Elan und breitem Pinselschwung virtuos auf Leinwand und zu Papier gebrachten primären Farben, deren subtile Abmischungen und die auffallend stofflich sinnliche Qualität ihrer Malerei, die uns sofort in ihren Bann ziehen.

Mojé Assefjah studierte von 1992 – 1998 Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München und war ab 1997 Meisterschülerin bei Prof. Jerry Zeniuk. Im Jahr 1999 erhielt sie den Förderpreis für Bildende Kunst des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie das Jahresstipendium des DAAD für einen Aufenthalt in Rom. 2000, Stipendium der GOLART-STIFTUNG: Wandmalerei im Wetterau-Museum, Friedberg, Deutschland. Im Jahr 2013 setzte sie ihre Arbeit in New York fort, im Rahmen des Residenzprogramms des International Studio & Curatorial Program (ISCP), New York.

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Kategorie: Gegenwartskunst

Constantin Luser

Constantin Luser, ein Pendler zwischen Mikro- und Makrostrukturen, erschafft Assoziationen und Chiffren für (organische) Vorgänge jenseits der Realität. Der Künstler kombiniert in seinem Werk die dreidimensionale „Drahtzeichnung“ und die raumgreifende Wandzeichnung mit der bespielbaren Musikskulptur, in der er seine zeichnerische Welt in einen akustischen Denkraum übersetzt. Wie ein roter Faden ziehen sich dabei die Linie und das Spiel mit Raum, Volumen und Zwischenräumen durch sein Schaffen. Sowohl Skulpturen aus Messingdraht, als auch Luser‘s auf Spiegeln ausgeführte Glasmalereien, visualisieren seine zeichnerische Gedankenwelt und die Weiterentwicklung der Werke von der Fläche in den Raum.

Noch bis Anfang März ist seine Einzelausstellung "Form, Klang, Stile" in der Kunsthalle Mannheim zu sehen: https://www.kuma.art/de/ausstellungen/constantin-luser

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Kategorie: Gegenwartskunst

Ulrike Köppinger

Ulrike Köppingers künstlerische Praxis konzentriert sich darauf, visuelle Eindrücke aus der Erinnerung zu schaffen, anstatt die Natur zu reproduzieren. Sie beschäftigt sich mit Dualitäten wie Kultur und Natur, Frau und Mann, Mensch und Tier. Köppinger verwendet verschiedene Materialien wie Öl, Kohle, Bleistift und Pastellfarben, um Strukturen, die natürlichen Elementen ähneln, auf roher Leinwand darzustellen und schafft so eine harmonische und rhythmische Verbindung, die an einen Spaziergang in der Natur erinnert.

2021 Nominierung Strabag artaward

2010 Diplom Akademie der Bildenden Künste Wien

2008 Birgit-Jürgenssen Preis

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Kategorie: Gegenwartskunst

Anneliese Schrenk

Seit vielen Jahren ist die Haut zentrales Thema von Anneliese Schrenk. Als Arbeitsmaterial dient ihr unter anderem „Ausstoßhaut“ – Leder, das im Verarbeitungsprozess aufgrund irgendwelcher „Defekte“ nicht weiter verwendet wird. Aufgespannt auf Keilrahmen tätowiert oder brennt die Künstlerin zart Motive, die an anatomische Zeichnungen der frühen Neuzeit erinnern, in die Oberfläche. Diese „Häute“ offenbaren Schönheit wie Grausamkeit gleichermaßen und zirkulieren um Themen wie Leben in der Überflussgesellschaft, Tierverwertungsindustrie, Körperkult und -wahrnehmung. Auch Eisen- und Stahlinstrumente, die beispielsweise im Schlachtprozess oder in der Nutztierhaltung verwendet werden, arrangiert Anneliese Schrenk zu Skulpturen und Installationen, womit sie neue Bedeutungshorizonte voller Ambivalenz eröffnet – lust- wie schmerzvoll, manchmal poetisch und leise, manchmal durchdringend und fast brachial.

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