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art karlsruhe
Eine Veranstaltung der

KunstKontor

Taunusstraße 39, 65183 Wiesbaden
Deutschland

Standort

  •   Halle 1 / H1/C07

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Werner Baumstark

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Geschäftsführung

Lavinia Baumstark

Kunsthistorische Mitarbeiterin

Telefon
0176 668 03167

E-Mail
lavinia.baumstark@kunstkontor-wiesbaden.com

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Halle 1 / H1/C07

07.02.2026

Thema

11:00 - 12:00

Christof Drexel. Entartete Kunst in der Flechtheim Galerie

Unser Angebot

Unsere Künstler

Künstlerdetails

Kategorie: Klassische Moderne, Kunst nach 45

Jo Brenneis

Jo Brenneis (1910-1994) war ein deutscher Maler, dessen Werk zwischen Impressionismus, Expressionismus und Abstraktion changierte. Bereits in der Schulzeit strebte er die Künstlerlaufbahn an und nahm Malunterricht bei Marie von Fragestein. Er studierte an der Werk- und Kunstschule Offenbach bei Prof. Doll, Maier, Kuders und Wolf.
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Seit 1931 arbeitete Brenneis als freischaffender Künstler. Früh beeinflusst von impressionistischen und expressionistischen Strömungen, fand er über Begegnungen mit Paul Klee, Juan Miró und Pablo Picasso zur Abstraktion. Besonders prägend waren seine Aufenthalte in der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien und den USA.

In den 1950er-Jahren entwickelte er eine eigenständige Technik, bei der er Rasierklingen für die Bearbeitung seiner Bilder einsetzte. Diese geritzten Werke, darunter auch die bekannte „Komposition in Rot“, sorgten international für Aufsehen – unter anderem in Paris, New York, Boston und Santiago de Chile. Hier kam Brenneis auch das erste Mal mit Jackson Pollock in Berührung, der ihn nachhaltig, besonders in seinem Spätwerk, beeinflusste. Seine kraftvolle Farbigkeit brachte ihm schon 1949 den Ruf eines „Magiers des Kolorits“ ein.

1952 war er Mitbegründer der Künstlergruppe „Rote Reiter“, 1958 gründete er den „Arbeitskreis bildender Künstler Rhein-Main“ und die „Vereinigung bildender Künstler Rhein-Main“. 1964 fand eine bedeutende Ausstellung in Mainz statt, wo seine Werke u. a. mit jenen von Chagall, Dix, Picasso und Heckel gezeigt wurden. Brenneis blieb seiner farbintensiven, gestalterisch disziplinierten Malweise bis zuletzt treu. 1970 zwang ihn eine schwere Erkrankung, seine künstlerische Tätigkeit einzustellen. Er verstarb 1994 in Hochheim.

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Kategorie: Klassische Moderne, Kunst nach 45

Hans Trimborn

Hans Trimborn (1891–1979) war ein vielseitiger Künstler – Autodidakt, Maler, Musiker und Pazifist. Von 1913 bis 1916 studierte er Medizin in Bonn, wandte sich jedoch früh der Kunst zu und stand unter dem Einfluss des Rheinischen Expressionismus sowie Vorbildern wie August Macke, Paul Klee und Christian Rohlfs. Eine akademische Kunstausbildung lehnte er bewusst ab.
Weniger anzeigen Während des Ersten Weltkriegs diente er als Feldunterarzt, vertonte Gedichte von Stefan George und widmete sich intensiv der Musik. Nach Kriegsende brach er das Medizinstudium ab, heiratete 1919 die Pianistin Marta Trapp und ließ sich auf Norderney nieder, wo er als Pianist, Komponist und Stummfilm-Begleiter bekannt wurde.

Trimborn pflegte enge Kontakte zur Worpsweder Künstlerkolonie, besonders zum Bildhauer Bernhard Hoetger. In dessen Atelier lernte er Werke von Paula Modersohn-Becker kennen, die ihn stark prägten. Seine Kunst dieser Zeit zeigt norddeutsche Landschaften, symbolhafte Porträts und religiöse Motive. 1924 gründete er mit Hoetger das „Kaffee Worpswede“ auf Norderney, das als kultureller Treffpunkt diente. Zugleich engagierte er sich in der Freiwirtschaftsbewegung und initiierte mit Dr. Anton Nordwall das alternative WÄRA-Währungsprojekt.

Als überzeugter Pazifist verarbeitete Trimborn die Schrecken des Krieges in eindringlichen Gemälden und musikalischen Werken wie „Stimmen aus dem Massengrab“. Trotz seiner Haltung wurde er 1945 zum Volkssturm eingezogen. Nach seiner Scheidung 1948 heiratete er 1950 die Organistin Maria Immer, mit der er einen Sohn bekam. In Arle und später in Norden entstanden farbenfrohe, lichtdurchflutete Bilder.

In den 1940er-Jahren setzte er sich intensiv mit Werken von Max Beckmann, Picasso, Matisse und erneut Modersohn-Becker auseinander. Er beteiligte sich an Ausschreibungen im Bereich der angewandten Kunst. Trimborn schuf Wandmalereien für öffentliche Gebäude, darunter die Decke des Cafés „Marienhöhe“ auf Norderney (vor dem Krieg und erneut 1947) sowie Wandbilder für die Kreissparkasse Norden und Schulen in Aurich und Norden. 1963 erhielt er das Indigenat der Ostfriesischen Landschaft. In seinen letzten Lebensjahren stand die Musik wieder im Zentrum seines Schaffens. Hans Trimborn starb am 10. Oktober 1979 in Norden im Alter von 88 Jahren.

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Kategorie: Klassische Moderne, Kunst nach 45

Hans Christof Drexel

Hans Christof Drexel zählt mit seinen frühen Arbeiten zu den bedeutenden Vertretern der expressionistischen Avantgarde. 1886 in Königstein im Taunus geboren, studierte er zunächst Medizin und Architektur in München und publizierte bereits während dieser Zeit grafische Arbeiten in der renommierten Kunst- und Literaturzeitschrift Jugend. Dem Rat des Malers und Akademieprofessors Fritz von Uhde folgend, ging er 1906/07 nach Paris, wo er an der Freien Académie Julian Malerei studierte und in unmittelbaren Kontakt mit der internationalen Moderne kam.

Nach seiner Rückkehr ließ Drexel sich in Hagen nieder, gründete eine Familie und wurde von Karl Ernst Osthaus in den Folkwang-Kreis eingeführt. In diesem inspirierenden Umfeld – mit Persönlichkeiten wie Henry van de Velde, Emil Nolde, J.L. Matthieu Lauwericks und Jan Thorn Prikker – entwickelte er seine charakteristische expressive Handschrift. 1911 besuchte er im Auftrag von Osthaus Henri Matisse in Paris; ein Aufenthalt an der Académie Matisse folgte.

Der Erste Weltkrieg unterbrach seine künstlerische Laufbahn. In Verdun schwer verwundet, hielt Drexel seine Fronterfahrungen in eindringlichen „Skizzen aus dem Felde“ fest. Nach Kriegsende kehrte er 1919 nach Hagen zurück, schloss sich der Novembergruppe und der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland“ an und begegnete erneut Matisse, Kandinsky sowie dem Münchner Verleger Reinhard Piper. Mit Christian Rohlfs verband ihn fortan eine enge Freundschaft. Zwischen 1919 und 1923 lehrte Drexel an der Folkwangschule.

1923 übersiedelte Drexel nach Berlin. Dort entstand eine wichtige Ateliergemeinschaft mit Paul Klee und Lyonel Feininger. Der progressive Kunsthändler Alfred Flechtheim nahm ihn unter Vertrag. Zahlreiche Ausstellungen – unter anderem im Folkwang Museum (erste Einzelausstellung 1912), gemeinsam mit Emil Nolde (1917) sowie später bei Nierendorf, Cassirer und Flechtheim – festigten seinen Ruf und ermöglichten kommerzielle Erfolge. 1926 entwickelte Drexel sein Konzept des „Chorischen Zeichnens“, ein gemeinschaftlich-schöpferisches Verfahren mit kunstpädagogischem und psychotherapeutischem Anspruch, das später breite Resonanz fand und auch zu einer längerfristigen Verbindung mit C. G. Jung führte.

1930 kam es in Oslo zur für Drexel wegweisenden Begegnung mit Edvard Munch. In den folgenden Jahren trafen sich beide mehrmals, 1932 stellten sie gemeinsam in Oslo aus. Im selben Jahr erhielt Drexel den hoch angesehenen Villa-Romana-Preis, eine Auszeichnung, die er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wieder verlor. 1937 wurde ihm ein Ausstellungsverbot erteilt; Drexel galt fortan als „entartet“.

Während der NS-Zeit lebte er vom Broterwerb als Farbgestalter und Pädagoge des „Chorischen Zeichnens“. Reisen nach Norwegen, Schweden und Finnland begleiteten seine Arbeit. 1944 zerstörte ein Bombentreffer sein Berliner Atelier – der Großteil seines Frühwerks ging verloren. Nach der Flucht nach Hindelang entstanden zahlreiche Porträts der dortigen Bevölkerung. 1946 ließ er sich in München nieder, wo erste Lithografien entstanden und er an pädagogischen Akademien unterrichtete. In dieser Phase entwickelte sich seine langjährige Freundschaft mit dem Philosophen und Künstler Hugo Kükelhaus.

1962 führte ihn eine mehrmonatige Reise nach Ecuador zu einer neuen Bildsprache, geprägt von Eindrücken indigener Kultur. Der Bayerische Rundfunk produzierte 1963 einen Fernsehfilm über das Chorische Zeichnen.

Mit Beginn der 1970er Jahre wandte sich Drexel endgültig von der Landschaftsmalerei ab und konzentrierte sich auf physiognomische Studien, die er „Formen des Menschseins“ nannte, ein Spätwerk intensiver psychologischer Durchdringung. 1973 entstand der Film Maske und Gesicht, der diese Phase dokumentiert. Hans Christof Drexel starb am 3. Mai 1979 in München. Sein Werk, durch Krieg und Verfemung in weiten Teilen zerstört oder verschollen, wird seit 2014 vom Nachlass Hans Christof Drexel wissenschaftlich aufgearbeitet und rückt heute neu in den Fokus der Kunstgeschichte.

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Über uns

Galerie-Information

Unser Schwerpunkt liegt auf der Kunst der Klassischen Moderne, der Kunst des deutschen Nachkriegs sowie auf ausgewählten Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen des 19. und 20. Jahrhunderts. In den vergangenen Jahren haben wir unser Profil zudem um die Betreuung und Entwicklung von Sammlungen der Moderne erweitert. Dazu zählen unter anderem Werke von Jo Brenneis, einem engen Freund Picassos, den er regelmäßig in Cagnes-sur-Mer besuchte, Christof Drexel, einem bedeutenden Künstler der Galerie Flechtheim, sowie Hans Trimborn, Mitbegründer des Worpsweder Künstlerkreises gemeinsam mit Paula Modersohn-Becker und Bernhard Hoetger.

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Unternehmensdaten

Gründungsjahr

2000