Kristina Weiss
Kristina Weiss, Meisterin der Vielfalt, bewegt sich zwischen Musik, Literatur und bildender Kunst. Sie experimentiert mit Ölfarben und Papierkunst, dabei lässt sie dem gesteuerten Zufall Raum, aus Chaos Schönheit zu schaffen. Ihr Stil ist geprägt durch Abstraktion, poetische Irrealisierung von Naturerscheinungen und akustischen Phänomenen. Weiss transportiert die Flüchtigkeit von Momenten, öffnet Assoziationsräume und lässt die Betrachterinnen ihre eigenen Erfahrungen machen.
Um die Darstellung von Szenen, Gegenständen oder Personen geht es Kristina Weiss nicht, ihre Kunst ist weniger als halbkonkret, und man kann sie sich nur auf emotionalem Weg erschließen. Der Clou ist, dass sie, um etwas nur auf den ersten Blick ganz Einfaches und sehr Sinnliches zu erschaffen, viele und auch viele verschiedene Materialien verwendet, mit Papier und Leinen, mit Acryl und Pigmenten, auch mit Wachs experimentiert. Die von ganz wenigen Ausnahmen abgesehene fast ausschließliche Verwendung von Schwarz und Weiß verstärkt den Eindruck des Reduzierten – und gleichzeitig sorgt die Vielschichtigkeit dafür, dass man bei jedem neuen Betrachten immer wieder etwas entdecken kann. Wie Galerist Werner Lauth bestätigt, dessen Arbeitsplatz mitten in der Galerie Weiss Werke seit vergangener Woche umgeben.- Nicole Sperk-
Kristina Weiss wurde in Berlin geboren und absolvierte dort auch ihr künstlerisches sowie geisteswissenschaftliches Studium.
Schon früh galt ihr künstlerisches Interesse der Musik und dem Wissen darum, wie sie „gemacht“ ist, während der Bereich der bildenden Kunst – stets präsent durch einen Vorfahren, der als professioneller Maler tätig war – zunächst nicht über ein handwerklich solides Niveau hinausging. Dies änderte sich zum einen mit dem Schritt vom Zeichnen zur Malerei und zum anderen durch eine zunächst spielerische, dann zunehmend ernsthaft verfolgte Übertragung kompositorischer Faktoren aus dem Bereich der Musik in die bildende Kunst.
Schließlich entschied sich Kristina in ihren Zwanzigern für einen künstlerischen Weg in der bildenden Kunst, nicht zuletzt wegen der physischen Komponente, die das Malen unweigerlich mit sich bringt und die die intellektuelle Ebene auf angenehme Weise ergänzt.
Dennoch bleibt der innere Referenzpunkt weiterhin im Bereich der musikalischen Analyse und einer an der Musik orientierten Kunstästhetik verankert. Diese Bewegung zwischen den Künsten, diese Ambivalenz und das Gefühl, niemals ganz dazuzugehören, ist letztlich auch ein zentraler Aspekt von Kristinas künstlerischer Persönlichkeit.
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