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art karlsruhe
Eine Veranstaltung der

Uhlig Gallery

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Deutschland
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  •   dm-arena / H4/P02

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  • 5  one:artist show

one:artist show

Unsere Künstler

Künstlerdetails

Kategorie: one:artist show

Julia Hochbaum

Die Künstlerin braucht nur einen Raum, um uns in eine schillernd alte Welt zu entführen. Julia Hochbaum zeigt uns im Detail, was wir sonst viel zu großzügig überblicken. Sie bedient sich dem elegant traditionellen Genre des Stilllebens, um ganz genau hinsehen zu können.

Dabei steht mal klassisch inszeniertes Obst wie Granatäpfel oder Zitronen, mal erfrischend unkonventionell ein Donut im Zentrum ihres Fokus. Ihre Kunst tut nicht so, als wäre sie historisch, noch macht sie auf gewollt zeitgenössisch: Hochbaum malt, was ihr im Alltag ins Auge sticht und kreiert für ihre Gedankenschnipsel eine stille Bühne mit edlen Farben, präzisen Texturen und dramatischem Kammerlichtspiel. Es ist der kokett inszenierte Gegensatz aus altertümlichem Malstil und zeitgemäßen Motiven, der hier gewohnte Sehverhalten bricht und herausfordert, neu zu entdecken. Aufgeschnittene Tennisbälle täuschen frech, illusorisch drapierte Insekten hinterlassen einen surrealistischen Beigeschmack. Manchmal wirkt die Atmosphäre zwischen Schlangenhäuten und Totenkopf wie ein alchemistisch mystisches Kuriositätenkabinett.

Julia Hochbaum studiert die magisch ungewöhnlichen Momente des Alltags und präsentiert sie uns auf einem realistischen Silbertablett. Ab und zu macht die Künstlerin in ihren Werken das Fenster auf und es weht ein Hauch Leben hinein: Ein Vogel, mal Spinnen oder eine Zikade desillusionieren mit ihrer dezenten Vitalität die Stubenkulisse. In cleverer Gegenüberstellung spiegeln sich in Hochbaums Innenraum-Panoramen menschliches Tun und die Natur selbst wider: Tier und Mensch, Natürlichkeit und Inszenierung, Singdrossel und Silberschale, Vogelspinne und Wollknäuel. Die Künstlerin verbildlicht uns, dass selbst im Stillleben immer ein kleines bisschen Lebendigkeit durch die Türritze hereinkommt – und das ist auch gut so.

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Kategorie: Gegenwartskunst

Julien Deiss

Julien Deiss verbindet in seiner Malerei Figur und Landschaft zu fließenden Kompositionen, in denen sich Erinnerung, Traum und Natur ineinander verschieben. Seine Arbeiten sind geprägt vom Postimpressionismus, vom Jugendstil und von den farb- und linienbetonten Experimenten Gauguins. Farbe und Tonwerte lösen sich dabei bewusst von festen Formen. Sie schaffen Atmosphäre und tragen die Komposition wie musikalische Sätze, die den Raum rhythmisieren und ein inneres Leuchten erzeugen.

Stilistische Verfremdung und ornamental geführte Linien lassen die Figuren zu Trägern von Empfindungen werden. Sie erscheinen nicht als definierte Körper, sondern als Zustände. Das Unfertige, die sichtbaren Pinselspuren und die schimmernden Überlagerungen machen das Vergängliche und Bewegliche der Motive spürbar. Alles scheint im Prozess, im Übergang, im Werden.

Gleichzeitig reflektiert die Malerei von Deiss die Geschichte des Mediums, ohne sich ihr unterzuordnen. Traditionen werden nicht zitiert, sondern transformiert. So entsteht ein eigenständiger Bildraum, der zwischen Traum und Erinnerung schwebt und der Betrachtern ermöglicht, eigene Empfindungen darin wiederzufinden. Seine Werke öffnen sich nach innen wie nach außen. Sie geben nichts vor, sondern schaffen Resonanz.

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Kategorie: Gegenwartskunst

Christoph Rode

In Christoph Rodes Übergangswelten erinnern wir uns daran, was der Film Inception in der Kernaussage trägt: Nichts muss so ein, wie es scheint. 

Denn auch der Berliner Maler hält die Deutungsmöglichkeit und den Identifikationsspielraum in seiner Kunst herausfordernd unausgesprochen. 

Das merkt man zum Beispiel daran, dass seine meist in Business-Look gekleideten Figuren keine Köpfe auf ihren Schultern tragen. 

Es ist die Geste, die Situation, der Prozess, der bei Rode im Spotlight steht. Manchmal aber auch im Hintergrund, im Zwiespalt oder sich auflösend in Schein-Orten: In seinen Szenerien haben wir teil an einem Wechselspiel von Räumen, die sich mal den Betrachtenden entziehen, mal aus einem dunklen Eck heraus neugierige Blicke anlocken. 

Dabei steht die Inszenierung auf der hellen Seite, im Bühnenlicht. Sie buhlt um die Aufmerksamkeit des Publikums, während sich die Realität im dunklen Hinterraum abspielt. 

Rodes stylishe Bühnenkataloge, die Schicht für Schicht von atmosphärischen Filmkulissen erzählen, sind makaber und spannungsgeladen. Die Szenen leuchten in einem retro-schicken Teak und Siena-Rot und illustrieren den verraucht edlen Charme der Epoche – vor allem dann, wenn Rode pompöse Mustertapeten in die Räume edler Hotellobbys collagiert.

Die Geschichten, die sich auf seiner Bühne onstage abspielen, zeigen Erinnerungsschnipsel, Situationen im Prozess: Mal in sich selbst vertieft, mal aufeinander konzentriert, wirken seine Figuren apart – und dabei sind wir ihnen hautnah. Die intime Distanz, die Rode zu ihnen hält, eröffnet dem Publikum den bizarren Blick auf eine flimmernde Leinwand, auf der wir den Plot ihres Lebens verfolgen.

In Christoph Rodes Kunst klettern wir wagemutig durch verschiedene Bewusstseinsebenen, staunen über die tiefen Schichten seiner elegant bittersüßen Collagen. Wenn wir uns schwindelfrei trauen, erzählen sie so viele Geschichten, wie wir bereit sind, zuzulassen. 

Im Kinosaal seiner Kunst wird es still, nur aus dem düster-versteckten Off hört man Rode ein leises „Film ab!“ murmeln.

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Kategorie: Gegenwartskunst

Thomas Geyer

Betrachtet man seine Landschaftszenerien, hat man das wohlige Gefühl, ‚Hier war ich schon mal‘ und das liegt wahrscheinlich daran, dass Thomas Geyer lieber Eindrücke vermittelt, als reale Orte darzustellen. Seine Werke fühlen sich an wie die stillen Minuten, nachdem das Licht ausgegangen ist und sich die Augen schleichend die Dunkelheit erschließen.

Es sind erzählstarke Momente, die der Künstler zwischen Stadt und Land, Haus und Wald, See und Badeleiter mit dezenter Leichtigkeit in seinen Werken einfängt. Er übersetzt eigene Eindrücke und Erinnerungen in surreale Bühnenbilder und kreiert damit den Spielort unserer eigenen Geschichte. Die Natur als Zufluchtsort ist sein Setting, die Nacht ein allgegenwärtiges Stilmittel: Unschärfe und Lichtspiel erzeugen ein besonderes Spannungsfeld von Realität und Irrealität in den Bildwelten des Künstlers. Wenn die Dunkelheit einkehrt, breitet sie ihren Schleier aus, leicht verschwommen verschwindet Stück für Stück die Welt in der Finsternis: Ist etwas weniger da, nur, weil wir es nicht sehen können?
Dunkle Traumfarben vermischen sich in Übergängen aus Tag und Nacht: Ein kräftiges Orange, mal ein leuchtendes Blau wirken im Kontrast der Kulisse schon fast grell. In der Dunkelheit tritt alles ein wenig zurück, genauso wie die Narration des Künstlers in seinen Landschaften.

Doch es ist Geyers Spiel von Licht und Schatten, das die Naturszenen zu Orten charakterisieren, die zum Fliehen aus urbanem Trubel und Lärm einladen. Das menschliche Leben hinterlässt Spuren in seiner Umgebung, mal als erleuchtetes Fenster in der Finsternis, mal als stiller Gast, der nur beobachten will. Die Symbiose aus Natur und Mensch in Thomas Geyers schattenhaften Schauplätzen führt uns vor Augen, dass die Dimensionen von Stadt- und Landmensch feiner sein können, als nur Tag oder Nacht.

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