Menu
art karlsruhe
Eine Veranstaltung der

Galerie Biesenbach

Lindenstraße 34, 50674 Köln
Deutschland

Diese Galerie ist Mitgalerie von
galerie ulf larsson

Standort

  •   Halle 2 / H2/G09

Ansprechpartner

Stéphane Biesenbach

Telefon
01744909635

E-Mail
art@galerie-biesenbach.com

Bettina Rogulla

Unsere Künstler

Künstlerdetails

Kategorie: Gegenwartskunst, friends

Árpád Forgó

Árpád Forgó (*1972, lebt und arbeitetin Budapest) interessiert sich für experimentelle Malerei, für die Frage der Erweiterung der Interpretation der nicht-figurativen Tafelmalerei, indem sie deren malerischen Charakter beibehält und die Grenze zwischen Malerei und Skulptur auslotet. Seine geformten Leinwandwerke sind aus einem vordefinierten modularen System aufgebaut, wobei Struktur, Form, Maße und Rhythmus sowie die flächigen und räumlichen Beziehungen im Mittelpunkt seiner Forschung stehen. Er experimentiert intensiv mit Materialien, um verschiedene Oberflächen zu schaffen, die jedes seiner Werke charakterisieren. In den letzten Jahren wurden die rechteckigen Module gekippt und die neuen parallelogrammförmigen Module machten die Kompositionen dynamisch.
Árpád Forgós Arbeiten passen in den Strom der zeitgenössischen Kunst, die das Erbe der Abstraktion mit eigenen Methoden weiterentwickelt. Die Vielseitigkeit seiner Kompositionen eröffnet sich dem Betrachter erst bei der eigenen Bewegung vor der Arbeit; umgebender Raum, Luft, Licht, Schatten werden Teil.
Der in Budapest lebende Künstler steht klar in der Tradition der Konkreten Kunst, erweitert diese aber mit einem spielerischem Ansatz und Experimentierfreude. Forgó (er-)findet Bilder, deren Leuchtkraft und Farbintensität uns herrlich sinnliche Reize bieten. Er verführt den Betrachter, genau hinzuschauen und zu überprüfen, ob er seinen Augen trauen kann. Der subtile Farbverlauf auf einer Leinwand zum Beispiel entsteht durch die Wölbung einer leicht dreidimensional gespannten Leinwand. Hier lotet der Künstler die Grenze zwischen „shaped canvas“ und objekthaftem Bildkörper aus. Doch bleiben seine Werke stets Bild und hinterfragen dieses nicht. Die Farben, die der Künstler verwendet, strahlen. Die Reflexion derselben auf der Wand erweitert das Bild über seine Grenze hinaus. Das handwerkliche Element seiner meist formal reduzierten Konstruktionen ist stets wichtig und immer von großem Reiz. Schönheit und Freude als Erlebnismoment stehen in gelungenem Zwiegespräch mit bewusster konzeptueller Beschränkung.
Forgó wurde in Budapest, Ungarn, geboren. Er hat an zahlreichen Gruppenausstellungen in Galerien und Museen teilgenommen, darunter das Ludwig Museum und das Vasarely Museum in Ungarn, das Museum Ritter in Deutschland, das Mark Rothko Art Center in Lettland und die Griffin Gallery in Großbritannien. Der Künstler hatte Einzelausstellungen in der Anya Tish Gallery, Houston, USA; der Milano Gallery, Warschau, Polen; dem Rómer Flóris Museum für Kunst und Geschichte und der Viltin Gallery in Ungarn. Er wurde zu zahlreichen Artist-in-Residence-Programmen eingeladen, darunter The Vermont Studio Center, USA; Sydney Non Objective Contemporary Art Projects, Australien; The Swatch Art Peace Hotel, Shanghai, China und zuletzt The Josef and Anni Albers Foundation, Connecticut, USA. Gegenwärtig ist er Stipendiat der Pollock-Krasner-Stiftung.

Mehr Weniger

Kategorie: friends, Gegenwartskunst

Moritz Moll

Moritz Moll (*1991) schloss 2021 sein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München (AdBK) ab. Seine Werke wurden bereits in mehreren Ausstellungen in Deutschland, Spanien und den Niederlanden gezeigt.
Moll verbindet Figur und Raum mit dem Mittel der Farbe zu eigenwilligen, den Betrachter auf unmittelbare Weise packenden Kompositionen. Seine Porträts fangen subtile und intime Momente des Alltags ein. Dabei wird die intensive Auseinandersetzung mit Form, Material und Geste immer mehr zum reinen Anlass für eine Malerei, die ganz von der spannungsreichen Durchdringung von Zwei- und Dreidimensionalität lebt.

Mehr Weniger

Kategorie: friends, Gegenwartskunst

Hideaki Yamanobe

"Die Fülle der Leere. Anmerkungen zu den Gemälden von Hideaki Yamanobe"
von Peter Lodermeyer

Die Gemälde von Hideaki Yamanobe (*1964, lebt und arbeitet in Tokyo, Düsseldorf und Köln) strahlen große Ruhe und eine konzentrierte, in sich gesammelte Kraft aus. Mit ihrer unaufdringlichen, ebenso introvertierten wie selbstbewussten Präsenz fordern sie eine geduldige und aufmerksame Betrachtung. Das hat zunächst mit ihrem weitgehenden Verzicht auf Farbigkeit zu tun, da sie den Augen keine vordergründigen, allzu schnell mit Assoziationen verknüpften koloristischen Reize bieten. Schwarz, Weiß und deren unzählige Abmischungen als Graustufen sind die Farben, auf die sich Yamanobe meist beschränkt. Der besserwisserische Einwand, bei Schwarz, Weiß und Grau handele es sich, physikalisch gesehen, um „Nicht-Farben“, ist so naheliegend wie sachfremd: Für den Blick des Malers gibt es nur Farben. Freilich ist das Weiß bei Yamanobe nie rein weiß, sondern mit einer zarten Ockerlasur ganz leicht ins Gelbliche getönt, sodass es eine wärmere Anmutung erhält, „so wie Zähne“, „so wie Reis“ – Vergleiche aus der Natur, die Yamanobe sehr ernsthaft anstellt. (Wenn in einigen wenigen Bildern tatsächlich einmal ein kräftiges Englischrot aufscheint, wirkt dies in der Stille der schwarz-weiß-grauen Bildflächen schon fast wie eine dramatische Farberscheinung: signalhaft, appellativ).

Die Reduktion der Farbigkeit lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters besonders auf die materielle Substanz der Bilder, wobei noch die kleinsten Details der Textur wichtig werden. Yamanobes Gemälde wollen nicht nur in ihren Hell-Dunkel-Werten, sondern auch im Hinblick auf ihre materialen Qualitäten betrachtet werden. Nicht zufällig wählt Yamanobe immer, auch bei kleinformatigen Arbeiten, mindestens 4 bis 5 Zentimeter starke Bildträger, um seinen Gemälden einen Körper zu geben, physische Präsenz und eine Objektqualität, die immer auch den Berührungssinn anspricht. Für den 1964 in Tokio geborenen Künstler verbindet sich mit der physischen Erscheinung seiner Bild-Körper eine ganz spezifische Vorstellung: Ihm ist es wichtig, ihnen eine Anmutung mitzugeben, wie er sie von den traditionellen, zum japanischen Neujahrsfest gereichten Reiskuchen (Mochi) kennt, wenn sie in rechteckige Platten geschnitten sind: ein wenig gelblich, leicht transparent, nach dem Backen leicht unregelmäßig, ein wenig schrundig an den Rändern. Für den westlichen Betrachter ist der Vergleich von Malerei mit Lebensmitteln womöglich schwer nachvollziehbar, zumal wir es im Westen nicht gewohnt sind, die visuellen, ästhetischen Qualitäten von Speisen so hoch zu bewerten, wie es in Japan üblich ist. Der französische Philosoph Roland Barthes hat dazu scharfsinnig bemerkt: „Die japanische Rohkost ist wesentlich visueller Natur; sie bezeichnet einen bestimmten Farbzustand von Fleisch und pflanzlicher Nahrung (wobei die Farbe sich niemals in einem Katalog von Tönen erschöpft, sondern auf ein ganzes Spektrum von taktilen Qualitäten des Stoffs verweist [...]). Gänzlich visuellen Charakters (für den Blick gedacht, zusammengestellt und bearbeitet, ja, für den Blick eines Malers oder Zeichners), sagt die Nahrung, dass sie nicht tiefgründig ist: [...] Keine japanische Speise hat ein Zentrum [...].“[1]

Genau dies gilt auch für Yamanobes Gemälde. Sie haben kein Zentrum, ihre Erscheinung ist „zentrifugal“, das Gegenteil dessen, was man traditionell unter Komposition versteht und was Gerhard Richter einmal ironisch zusammengefasst hat: „Komposition ist, wenn die Hauptfigur in der Mitte steht.“[2] Aber ebenso wenig kann man von einem „All-over“ reden, wie man es etwa von Jackson Pollock oder der monochromen Malerei kennt, denn es gibt bei Yamanobe, streng genommen, auch keine Gleichverteilung des Farbauftrags, der sich optisch über die Bildränder hin fortgesetzt denken ließe. Bei den meisten Bildern Yamanobes sind die Ränder betont; am Rand zeigen sich, in unterschiedlicher Intensität, meist die dunkelsten Stellen seiner Bilder. Dies bedeutet, dass die Bildfläche vergleichsweise als „leer“ empfunden wird und sich zwischen den Rändern ein Bildraum aufspannt, in dem sich erst auf den zweiten Blick „etwas“ zeigt. Hier wirkt zweifellos Yamanobes Kenntnis der traditionellen japanischen (und chinesischen) Landschaftsmalerei nach, in welcher die Leere eine entscheidende Rolle spielt. Doch während in der traditionellen asiatischen Malerei zwischen den in schwarzer Tusche gezeichneten Motiven viel Leerraum klafft, ziehen sich bei Yamanobe die schwarzen Stellen (Teile der noch sichtbaren schwarzen Untermalung) tendenziell an den Rand zurück, während die Bildfelder selbst von den weißen Acrylfarbschichten verhangen oder verschleiert erscheinen. Erst auf den zweiten Blick kann man feststellen, dass diese scheinbar leeren Felder tatsächlich eine Fülle an „Information“ enthalten. Es ist allerdings der Vorstellungskraft des Betrachters überlassen, diese gleichsam auf ein Minimum beschränkten Andeutungen zu bestimmten Vorstellungen zu konkretisieren.

Aufgrund der unterschiedlichen Dichte der weißen Farbschichten auf der schwarzen Untermalung kommt es innerhalb der Bildfelder zu zarten Helligkeitsabstufungen, wodurch sich, insbesondere wenn man die Bilder längere Zeit und aus größerem Abstand betrachtet, ein ungewisser Tiefenraum öffnet. Man kann nach einer gewissen Betrachtungszeit in vielen dieser Bilder Landschaftsanmutungen erkennen. Wohlgemerkt: Yamanobe malt keine Landschaften, auch nicht abstrahierte Landschaftsschemata, sondern lässt es vielmehr zu, dass die sich aus dem Malprozess ergebenden Helligkeitsschwankungen als proto-landschaftliche Elemente lesen lassen. Man könnte fast sagen, dass es dem Künstler gelingt, vage Erinnerungen oder Erinnerungsreste an landschaftliches Erleben malerisch zu artikulieren. So glaubt man manchmal, undeutliche Umrisse von Bäumen, Bergen oder auch Gebäuden im Nebel oder in dichtem Schneetreiben erkennen zu können; dies wäre die „kalte“ Lesart. Oder man kann an aufsteigenden Wasserdampf aus heißen Quellen denken; das wäre die „heiße“ Variante von Assoziationen, die sich umso eher bei Betrachtern einstellen, die mit den traditionellen, im Freien befindlichen japanischen Dampfbädern (Onsen) vertraut sind.

Yamanobe legt großen Wert auf die Ambivalenz der Assoziationen, die seine Bilder auslösen. Das gilt auch für die Ritzungen, die einen großen Teil seiner Gemälde kennzeichnen. Sie können einerseits als Aggression, als Verletzung des Bildkörpers wahrgenommen werden, andererseits – wiederum eher bei größerer Distanz zum Bild – als Andeutungen von Regen oder an Fensterscheiben herab rinnenden Wassertropfen. Für das Erzeugen der Ritzlinien hat Yamanobe übrigens ein typisch japanisches Instrument gefunden: Nachdem er bemerkte, dass Stahlkämme und ähnliche Werkzeuge ein zu starres, mechanisch wirkendes Linienbild erzeugen, wechselte er zu den Gestängen traditioneller Blattfächer (Uchiwa), von denen er das Papier entfernte. Mit Hilfe der radial ausstrahlenden, äußerst biegsamen und unterschiedlich langen Bambusstäbchen gelingt es ihm, ein lebendiges, nie völlig vorhersehbares Linienbild mit zahlreichen Überkreuzungen und variabler Breite der Ritzungen zu erzielen.

Selbst auf der Mikroebene des Farbauftrags und des Pinselduktus zeigt sich die Doppelwertigkeit der assoziativen Qualitäten von Yamanobes Malerei. Ganz typisch für seine Bilder sind gleichsam wellenartige Strukturen in den Weißschichten, die in ihrer unterschiedlichen Intensität Assoziationen wie etwa Schlangenhaut, Gänsegefieder oder Verwehungen von leichtem Pulverschnee (wieder „warme“ und „kalte“ Anmutungen) hervorrufen können. Erzeugt werden diese Strukturen durch einen immer wieder stockenden, „stotternden“ Auftrag von weißer Texturpaste, die mit einem Flachpinsel auf die schwarze Untermalung aufgetragen wird.

Der Offenheit und Vielschichtigkeit der Bilder Yamanobes, die sich aus der beschriebenen Doppelwertigkeit ihrer Anmutungen ergibt, liegt offenbar eine grundlegende kulturelle Zweiheit zugrunde: Dem Künstler, der seit etwa 20 Jahren überwiegend in Deutschland lebt, gelingt es, ein westlich geprägtes Malereiverständnis, das ganz auf den malerischen Prozessen selbst basiert (Stichworte: Monochromie, Radikale Malerei, Farbmalerei), so mit einer spezifisch japanischen Bild- und Materialsensibilität zu verbinden, dass sich daraus eine ganz eigene, ebenso leise wie kraftvolle Bildsprache ergibt.

[1] Roland Barthes, Das Reich der Zeichen, Frankfurt am Main 1981, S. 36.
[2] Diese Äußerung von 1968 hier zitiert nach: Dietmar Elger, Gerhard Richter, Maler, Köln 2002, S. 70.

Mehr Weniger

Über uns

Galerie-Information

Die Galerie Biesenbach wurde 2012 gegründet und wird von ihrem Inhaber Stéphane Biesenbach in Zusammenarbeit mit Bettina Rogulla geführt. Die Ausstellungsräume der Galerie befinden sich seit 15. März 2024 in der Lindenstraße 34 in 50674 Köln. Die Galerie kann ebenerdig erreicht werden und liegt in der Nähe des Rudolfplatzes mit vielen Parkmöglichkeiten.
Biesenbach zeigt internationale, zeitgenössische Kunst mit Fokus auf Malerei und Wand-Skulptur. Wir legen Wert darauf, in unserem Programm eine Balance zwischen abstrakten und figurativen Positionen zu finden und fördern und vertreten sowohl junge als auch bereits etablierte Positionen. Eine auf lange Basis angelegte Zusammenarbeit mit unseren Künstler*innen ist das Ziel der Galeriearbeit.
In Kooperation mit Galerien, Kunstvereinen und Museen unterstützen wir die Arbeit unserer Künstler*innen, so dass deren Werke auch außerhalb der Galerie gezeigt werden. 6 bis 8 Einzelausstellungen und thematische Gruppenausstellungen pro Jahr innerhalb unserer eigenen Galerieräume, oftmals auch in Zusammenarbeit mit Kuratoren, schärfen das Profil der Galerie. Die Werke der von uns vertretenen Künstler*innen sind in namhaften öffentlichen und privaten Sammlungen zu finden.
Seit Anfang 2020 ergänzen „Online Only"-Ausstellungen unserer Galeriekünstler*innen - mit Schwerpunkt auf älteren oder seltener gezeigten Werken - oder auch die ART MATTERS-Reihe - ein zweimal im Jahr stattfindender Open Call-Wettbewerb - unser Programm. Als eigenständige Ausstellungspunkte unseres Galerieprogramms werden diese virtuellen Projekte durch weitreichende Social Media-Kampagnen beworben und erhalten mit eigenem Online-Auftritt durch Viewing Room und Web Shop einen wichtigen Platz neben unseren physischen Präsentationen.
Nach langjähriger Haupt-Konzentration auf unseren Standort in Köln nehmen wir seit 2019 wieder regelmäßig an Kunstmessen teil, ca. 3- bis 4-mal pro Jahr, so z.B. paper positions berlin, POSITIONS Berlin Art Fair, Luxemburg Art Week / The Fair, Bienvenue Art Fair in Paris und art KARLSRUHE.
Für Privatpersonen und Unternehmen bieten wir eine professionelle und individuell zugeschnittene Beratung zum Erwerb von Kunst des 20. und 21 an. Abgestimmt auf die persönlichen Ziele der Kund*innen unterstützen wir sowohl etablierte Sammler*innen als auch junge Kunstliebhaber*innen, die ihre eigene Sammlung aufbauen wollen. Wir helfen und beraten bei der Suche nach und dem Erwerb von geeigneten Kunstwerken in Künstlerateliers, Galerien und auf Kunstmessen.

Mehr Weniger

Unternehmensdaten

Gründungsjahr

2012