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art karlsruhe
Eine Veranstaltung der

Galerie Dr. Dorothea van der Koelen

Hinter der Kapelle 54, 55128 Mainz
Deutschland
Telefon +49 6131 34664, +49 171 4208280
Fax +49 6131 369076
info@vanderkoelen.de

Hallenplan

art karlsruhe 2025 I Klassische Moderne und Gegenwartskunst Hallenplan (Halle 2): Stand H2/E13

Geländeplan

art karlsruhe 2025 I Klassische Moderne und Gegenwartskunst Geländeplan: Halle 2

Ansprechpartner

Dr. phil. Dorothea van der Koelen

Telefon
0171 4 208 280

E-Mail
dvanderkoelen@chorus-verlag.de

Unsere Künstler

Künstlerdetails

Kategorie: Kunst nach 1945, Gegenwartskunst

Lore Bert

Lore Bert, geboren am 2. Juli 1936 in Gießen, aufgewachsen in Darmstadt, studierte 1953–57 Malerei in Darmstadt und in Berlin an der HfBK, Hochschule für Bildende Künste, u.a. bei dem Bildhauer Hans Uhlmann, der ihre Liebe zum Räumlichen weckte.

Charakteristisch für ihr künstlerisches Schaffen seit etwa vier Jahrzehnten ist das Arbeiten mit fernöstlichen Papieren aus Japan, Nepal, Korea und China, die oft eine räumliche Dimension einnehmen. Die Collagen, Bildobjekte, Transparente und Skulpturen, die seit Beginn der 80er Jahre entstehen, wenig später auch Installationen bis hin zu ganzen Papierräumen und Environments, belegen das Interesse der Künstlerin an Material und Form, aber zugleich an Raum und Umgebung. Papier ist ihr bevorzugter Werkstoff.

Mit ihren Ausstellungen 1996 in Kairo (Ägypten) kommen weitere Materialien wie der bräunliche Papyrus und das hell leuchtende 23-karätige Blattgold zu ihrem Farben- und Materialkanon hinzu. Spätestens seit Mitte der 90er Jahre gehört auch das Licht zu ihren Gestaltungselementen. Es entstehen Environments mit Neonschrift und Neonröhren, wenig später bereits in Form orientalischer Zahlen und Neon-Kugeln, bis hin zu ganzen Licht-Räumen.

Konstruktive Formen, Geometrie, Architekturelemente, Ornamente, Zahlen und Buchstaben bilden ihr Formenvokabular, Geistes- und Naturwissenschaften, die Weltbilder von Galilei und Kopernikus, philosophische und poetische Schriften (von Kant, Goethe und Rilke, von Goodman und Quine, von Macchiavelli und Dante), Mathemathik (Cantors Mengenlehre) und logische Zusammenhänge (»Wahrheitswerttafeln«), abstrakte Eigenschaften, universelle Relationen und das Absolute in seiner poetischen Schönheit den geistigen Inhalt ihrer Arbeit.

Historische Zusammenhänge oder kulturelle Besonderheiten anderer Länder, die sie aufgrund ihrer Ausstellungen kennenlernt, halten Einzug in ihr Werk, werden bildnerisch formuliert und prägen den globalen Aspekt ihrer Arbeit.

Ab 1985 beginnt mit einer Ausstellung in Montreal (Kanada) eine rege internationale Ausstellungstätigkeit, die sich schnell global ausbreitet und Lore Bert schon 1989 nach Korea führt. Mehr als 300 Ausstellungen in 28 Ländern sind dokumentiert in gut 110 Publikationen, davon mehr als 40 Monographien zu Einzelausstellungen in Museen.

In vielen dieser Ausstellungen konnte Lore Bert speziell dafür konzipierte Environments realisieren. Bis 2019 wurden in Europa, Asien, Afrika, Arabien, in den USA, im vorderen Orient und in Mexiko in Museen und öffentlichen Ausstellungsinstituten mehr als 125 Kunst-Räume realisiert. Oft war die Basis ein ›Meer‹ aus gefalteten Papieren, kombiniert mit verschiedenen Materialien: mit Licht, mit beschrifteten Kugeln, mit Spiegelskulpturen in Form der platonischen Körper wie auf der Biennale in Venedig 2013 oder im Nationalmuseum Busan 2014 oder – wie bei der Biennale 2019 in Venedig – mit Stelen aus dichroitischem Glas.

Mehrfach war Lore Bert auf Biennalen vertreten, 1999 als Ehrenkünstlerin der Biennale in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate), 2011 als Ehrenkünstlerin der Biennale in Izmir (Türkei), und 2013 hat sie an der 55. Kunstbiennale in Venedig im Museum Correr einen ›Evento Collaterale‹ präsentiert, der mehr als 105.000 Besucher anzog und als eines der TOP 10 Kulturereignisse in ganz Italien in diesem Sommer ausgezeichnet wurde. 2019 präsentierte sie zur Biennale in Venedig in der Kirche San Samuele das Gesamtkunstwerk Erleuchtung – Wege der Erkenntnis (Heureka).

Zur Eröffnung ihrer Ausstellung »Im Banne der Kulturen – Fragile Werte« im Muzeum Lubelskie w Lublinie (Polen) wurde Lore Bert 2017 mit der Verleihung der »Medaille der Stadt Lublin« für ihre herausragenden kreativen Leistungen und ihre Verdienste um das »Kulturelle Leben« der Stadt geehrt.

Parallel zur Kunstbiennale in Venedig 2019 zeigte die Künstlerin ihre atemberaubende Installation »Illumination – Ways to Eureka« in der Kirche San Samuele in Venedig. Eine Säule aus dichroitischem Glas ragt aus einem weiß-wogenden Papiermeer und lädt den Betrachter immer wieder neu zum Schauen und Staunen ein.

Lore Bert lebt und arbeitet in Mainz und Venedig.

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Kategorie: Gegenwartskunst

Sebastian Dannenberg

Sebastian Dannenberg studierte an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (ADBK) von 2008-2012 bei Professorin Leni Hoffmann. Daraufhin wechselte er 2012 an die Hochschule für Künste in Bremen, wo er bei Prof. Stephan Baumkötter als Meisterschüler 2016 abschloss.

Dannenberg wurde mir diversen Stipendien und Preisen ausgezeichnet:
2010 erhielt er den Förderpreis der Ursula-Ströher-Stiftung in Basel und war mehrere Jahre Stipendiat beim Cusanuswerk in Bonn. 2013 erhielt er die Auszeichnung zum Daniel Frese Preis in Lüneburg und im Jahr darauf ein Residenzstipendium in Spiekeroog. 2015 gewann er den Bremer Förderpreis sowie den Förderpreis für Bildende Künste der Ministerin für Wissenschaft und Forschung in der Bundeskunsthalle Bonn. 2016 wurde er mit dem Residenzstipendium der Künstlerstätte Stuhr Heiligenrode ausgezeichnet.

Darüber hinaus ist er an in vielen selbstinitiierten Kunstprojekten beteiligt gewesen. Seit 2016 kuratiert er den Kunstverein Lüneburg. Seine Werke befinden sich inzwischen in mehreren öffentlichen und privaten Sammlungen.

Sebastian Dannenberg verortet Malerei im Raum. Seine Interventionen unternehmen den Spagat zwischen Raumbezug und der autonomen Qualität einer transportablen Arbeit. Sein Versuch Malerei dort zu behaupten wo Sie normalerweise nicht passiert, an Decke, Boden, in Durchgängen, als Wandklammer oder in Ecken, ist ein additives Verfahren. Trotz dieses Hinzufügens scheint dem Betrachter seine typische Raumwahrnehmung genommen. Die Arbeiten konturieren und inszenieren die Architektur, sodass eine Neusicht auf vermeintlich Bekanntes passiert.

Die Präzision und der Werkwitz münden in einer postminimalistischen Arbeitsweise, die sich zwar ästhetischen Minimal-Strategien bedient aber, durch manus und duktus am Schluss eine subjektiv transformierte künstlerische These formuliert. »Ich male und möchte die Handlung des Malens auch offenlegen«, so Dannenberg.

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Kategorie: Kunst nach 1945, Gegenwartskunst

Heinz Gappmayr

Heinz Gappmayr (1925-2010), gilt als einer der führenden Vertreter der visuellen Poesie, zu welcher er seit Ende der 60er mit zahlreiche Texte und Schriften zur Konkreten Poesie beitrug.

Grundmaterial des Werkes von Heinz Gappmayr ist die Sprache. Er benutzt Buchstaben, Worte, Zahlen, gelegentlich Linien und geometrische Grundformen, die er visuell präsentiert, um die kategorialen Möglichkeiten von Sprache zu untersuchen. Dabei wird die Sprache von ihrer Funktion als Bedeutungsträger befreit und selbst zum Thema des Kunstwerkes.

Unter den Visuellen und Konkreten Poeten nimmt Heinz Gappmayr mit seinen Ein-Wort-Textenu und seinen Zahlen-Texten eine besondere Position ein. Seine Verwendung von Sprache als bildnerisches Mittel ermöglicht Heinz Gappmayr, dem Betrachter Begriffe zur Anschauung zu bringen, die nicht darstellbar sind. Die Art der visuellen Präsentation von Zahlen und Buchstaben, gelegentlich kombiniert mit graphischen Elementen, verdeutlicht, dass es sich bei den Werken nicht um Literatur handelt, sondern vielmehr um visuelle Poesie.

Ein Schwerpunkt des Oeuvres Gappmayrs ist die Darstellung der Kategorialbegriffe ›Zeit‹ und ›Raum‹, die zwar selbst nicht anschaulich sind, aber jeder Anschauung zugrunde liegen. Der Begriff Zeit wird visuell umgesetzt, wobei Zeichen und Bedeutung auf dem ersten Blick voneinander getrennt sind. Die Buchstaben erscheinen nur in Fragmenten, nirgends ist das vollständige Wort zu lesen, doch assoziativ wird in dem Zeitbedarf das Wort zu erfassen das Vergehen von ›Zeit‹ erlebbar gemacht.

Die 10-teilige Arbeit Colours aus dem Jahr 1983, besteht aus 5 Farbtafeln mit den Primär-Farben gelb, rot, blau und den beiden Nicht-Farben schwarz und weiß. Jeweils unterhalb der Farbtafeln, sind Tafeln in gleicher Materialbeschaffenheit und Größe mit den jeweiligen Begriffen der Farben in schwarzer Schrift auf weißem Grund angebracht. Nimmt man beispielsweise das Wort „red“ und die Farbtafel roter Farbe, so zeigt sich deutlich der Unterschied zwischen Wahrnehmung und Vorstellung: Das Farbempfinden, welches die Texttafel beim Betrachter hervorruft ist automatisch an einen bestimmten Gegenstand geknüpft und von Betrachter zu Betrachter sehr unterschiedlich. Durch das Weglassen von Gegenständen sind der Vorstellung keine Grenzen gesetzt, die Arbeiten werden universell. Auf diese Weise visualisiert Heinz Gappmayr die Idealität des Gedachten in seiner ganzen wechselnden Komplexität ohne jemals an die Grenzen der Realität zu stoßen.

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Kategorie: Kunst nach 1945, Gegenwartskunst

Gottfried Honegger

»Die Kunst als Rückgrat der Gesellschaft« ist Honeggers Lebensphilosophie. Wie kein anderer glaubt er an die Wahrheit und Schönheit der Kunst und hält daran fest, dass Kunst kein anderes Ziel hat, als Mensch und Gesellschaft zu verbessern. Er ist davon überzeugt, dass schöne Kunst auch die Seele des Menschen schöner macht. Daher plädiert er für einen verantwortungsvollen Umgang mit ihr.

Der Maler und Plastiker arbeitet mit streng geometrischen Formen. Seine Kreis-, Dreieck- und Quadrat-Elemente stellen keine Zusammenhänge dar und geben keine Inhaltlichkeit vor. Er schafft mit seiner Kunst eine Basis für die Betrachter, auf der sie in individueller Art und Weise in Dialog treten können. Dieser Dialog kann, eben weil keine Deutung vorgegeben ist, unendlich facettenreich und tiefgehend sein.

Gottfried Honegger, geboren 1917 in Zürich, begann seine künstlerische Laufbahn 1938 als Werbegrafiker. Den Durchbruch zur freien Kunst brachte 1958 ein dreijähriger Aufenthalt in New York. Seit 1960 lebt und arbeitet er in Paris, Cannes und Zürich. Sein unermüdliches kunstpädagogisches Engagement motivierte ihn dazu, 1990 mit seiner Lebensgefährtin Sybil Albers-Barrier den Espace de l’Art Concret im Schloss von Mouans-Sartoux zu gründen. In seinem 1998 eröffnetem Atelier »Art, Recherche, Imagination« versucht er das kreative Sehen spielerisch zu fördern. 1999 wurde der Schweizer vom französischen Kulturminister mit dem Orden der »Legion d’Honneur« geehrt.

Dr. Dorothea van der Koelen stellte Gottfried Honegger erstmals 1989 in ihrer Galerie in Mainz-Bretzenheim aus. Dieses Aufeinandertreffen begründete eine tiefe Freundschaft und langjährige Kooperation, die sich neben den gemeinsamen Ausstellungen auch in den zahlreichen Publikationen von und über Honegger im Chorus-Verlag für Kunst und Wissenschaft Ausdruck findet. Ermöglicht wurde die nun gezeigte Retrospektive durch die Zusammenarbeit mit Cornelia Hesse-Honegger, der Tochter des Künstlers, die Werke aus dem Archiv beisteuerte.

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Kategorie: Gegenwartskunst

Mohammed Kazem

Mohammed Kazem *1969 in Dubai geboren, zählt zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen Kunst – nicht nur in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in denen er als Shooting Star gilt. Spätestens seit seiner aufsehenerregenden Teilnahme an der 55. Biennale von Venedig, wo er mit einem Multimediaraum den Pavillon der UAE gestaltete, ist sein Name weltweit ein Begriff.

Kazem kam in einer Epoche großer Veränderungen zur Welt: Drei Jahre vor seiner Geburt wurde Öl in Dubai gefunden und zwei Jahre später sollten die Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) gegründet werden. Diese historische Wende führte zu einer raschen Verwandlung seiner bekannten Umgebung: Dort, wo sich früher der Blick in die unendliche Weite der Wüste verlieren konnte, wuchsen schwindeler- regende Wolkenkratzer in die Höhe.

Bereits mit 14 Jahren kam Kazem in die Klasse von Hassan Sharif, einem der ersten und berühmtesten Konzept- und Performance-Künstler der Arabischen Emirate. Nach seinen frühen Erfahrungen mit Malerei einerseits und Performance andererseits begann Kazem Anfang der 90er Jahre an der Werkgruppe ›Scratches‹ zu arbeiten, bei der sich schon viele Aspekte seiner künstlerischen Persönlichkeit zeigten: Ein Spiel mit der Materie, welches das Werk ins Dreidimensionale erweitert, und der Versuch das Ungreifbare – den Sound, das Licht und den Raum und die Zeit – in einem Moment festzuhalten und zu visualisieren. Dieser Geist prägt auch die neueste Werkserie »Collecting Light«: Der Künstler ‘sammelt’ etwas, was ‘nicht sammelbar’ zu sein scheint: Das Licht und seine Wirkung auf die Materie, den Schatten von Objekten oder Pflanzen in der Umgebung und den Raum in einem spezifischen Augenblick, in dem der Künstler mit seinem Körper und seinen Sinnen präsent ist. 2019 zeigte Dr. Dorothea van der Koelen die neuen Werke des arabischen Spitzenkünstlers in der Einzelausstellung »Mohammed Kazem – Collecting Light« in der ›CADORO – Zentrum für Kunst und Wissenschaft‹ in Mainz. Zu diesem Anlass erschien der Ausstellungskatalog Mohammed Kazem · Collecting Light Dokumente unserer Zeit – Band LIV (2019).

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Kategorie: Gegenwartskunst

Jiaqing Li

Jiaqing Li (1995) studiert bei Prof. Dr. Nikolas Gambaroff an der Kunsthochschule Mainz. Seit 2017 beteiligt er sich an Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Jiaqing Li lebt in Frankfurt und arbeitet in Mainz. Der Schwerpunkt Jiaqings künstlerischer Arbeit liegt in einer Art Sprachkritik. Er dekonstruiert die Form seiner Arbeiten, die zwischen bedeutungsvoll und bedeutungslos liegt und eine „Open Source“ Form darstellt. Wie in der Softwareentwicklung, verwendet der Künstler den Begriff “Open Source", um hervorzuheben, dass seine Kunstwerke für jede Verwendung und für jeden Betrachter offen sind und dass der Betrachter als „Benutzer” vollen Zugriff auf das Kunstwerk hat.

Als Künstler sieht er sein Werk als ein Kommunikationsmedium, das die Geschichte des Künstlers mit der Geschichte des Betrachters verbindet. In den vergangenen zwei Jahren hat Jiaqing mit verschiedenen „Konsens“-Formen experimentiert und erkennt die Grenzen seines eigenen Verständnisses als Künstler. In seiner Arbeit geht es nicht um den Ausdruck, sondern um die visuelle Verbindung, die mit diesen Formen hergestellt werden kann. Die Verwendung eines 3D-Druckers ist für den Künstler ein wesentlicher Bestandteil für die Produktion seiner Kunstwerke. Die Materialität sei wichtig für den künstlerischen Prozess sowie die Produktion. Während seines künstlerischen Prozesses hat die Ausformung der Grundidee einen bedeutenden Einfluss auf das Kunstwerk.

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Kategorie: Kunst nach 1945, Gegenwartskunst

Nam Tchun-Mo

Nam, Tchun-Mo (* 1961) lebt seit 2006 wechselweise in Köln und Daegu, Korea. Mit der Verbindung von Farben, Kontrasten und Schattierungen erzielt er einen räumlichen und strukturellen Effekt.

Nam, Tchun-Mo möchte in seinen Arbeiten kochende Düfte ähnlich wie Nebel sichtbar machen. Jede Farbe lässt sich seiner Meinung nach mit einem bestimmten Geruch assoziieren. Für seine farbenfrohen Bilder trägt er klares Kunstharz auf weiche Fasern und bindet sie so zusammen. Nachdem er das Gemisch auf der Leinwand arrangiert hat, bestreicht er die Oberfläche mit Acryl. Dadurch schafft er eine dritte strukturelle Ebene auf der zweidimensionalen Leinwand, auf der er mit Linien, Licht und Schatten spielt.

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Kategorie: Kunst nach 1945, Gegenwartskunst

Mario Reis

Charakteristisch für das Schaffen des 1953 im oberschwäbischen Weingarten geborenen Mario Reis ist die von ihm initiierte Eigendynamik von elementaren Kräften unter Mitwirkung vielfältiger Medien, die er aktiv an dem kreativen Gestaltungsakt teilhaben lässt. Sein variationsreiches Spektrum umfasst dabei von bildnerisch festgehaltenen Zugspuren, über fließende Gewässer in seinen Naturaquarellen, echte Knallfrösche in den Partituren eines Froschkonzertes, Champagnerkorken-Stempelbilder bis hin zu Oxidations-Prozessen von Salz und Kupfer, deren gestalterischem Potenzial Mario Reis künstlerische Form verleiht.

Die sog. Blindzeichnungen aus dem Manifest der Impulse entstehen indem Mario Reis Bleistifte (oder gelegentlich auch Farbstifte) an seinen Fingern befestigt, die Augen verschließt und – je nach Projekt – die Finger auf dem Papier tanzen lässt (Tanz der rechten Hand), oder in einem Schwebezustand nur die Spitzen der Bleistifte aufsetzt, ohne irgendeine geplante Bewegung, die mit der Zeit zitternde Spuren (der Erschöpfung) hinterlassen (Körperschwingungen) oder in turbulenter Dynamik, zwar gesteuert, aber ohne jede Komposition (da die Augen ja verschlossen sind), das Blatt in Besitz nehmen (Manifest der Impulse). Keine dieser Blindzeichnungen wäre je wiederholbar. Alle sind Momentaufnahmen der jeweiligen physischen und psychischen Beschaffenheit, Notationen des Lebens.

Entstanden sind die ersten Blindzeichnungen in der Schweiz, als der ehemalige Meisterschüler von Günther Uecker bei einem Studienaufenthalt mit Uecker und seiner Klasse 1980 in einer psychiatrischen Klinik in Littenheid seinen Beobachtungen und Wahrnehmungen künstlerischen Ausdruck verleihen wollte. Das Leben mit den Patienten der Klinik hatte eine eigentümliche Wirkung auf den jungen Künstler, es war eine eigene Welt, die abseits von allem Bekannten war. In seinen Blindzeichnungen ist er damals in Dialog getreten.

Die Schmauchspurarbeiten mit Feuerwerkskörpern, sog. Knallfröschen entstehen unter dem Titel Partitur eines Froschkonzertes im wesentlichen ab 1984, gehen aber letztlich auf seine Zugspuren und Schienenbilder von 1978 zurück, bei denen ein Schnellzug bereits Schmauchspuren auf einer weiß gestrichenen Leinwand hinterließ. In der Folge montierte Mario Reis Knallfrösche auf Leinwand und zündete sie an, dann wickelte er Feuerwerks­körper in Tücher ein oder sperrte sie in geschlossene Kästen, in denen sie beim Entzünden ihr Eigenleben entwickelten und Schmauchspuren hinterließen. In jüngster Zeit tauchte er die ‘Frösche’ in Farbe, wechselte die Bildträger und Materialien und kombinierte das Bild­ergebnis mit weiteren Elementen, die gelegentlich inhaltlich deutbare Assoziationen her­vorrufen und - durch Titel wie ›Frosch in der Falle‹ - ganz deutlich auch die humorvolle Seite des Künstlers belegen.

Verblüffend dabei ist, dass die Bildergebnisse von Mario Reis, die doch niemals im herkömmlichen Sinne ‘gestaltet’ sind, deren Gestaltungsprozesse lediglich vom Künstler initiiert (und beendet) werden – einem Choreographen gleich – gleichwohl immer eine hohe ästhetische Realität aufweisen, eine nahezu malerische Poesie in Schönheit und Authentizität.

Reis studierte von 1973 bis 1978 an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Von 1978 bis 1979 war er Meisterschüler von Prof. Günther Uecker. Seine Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Kunstsammlungen weltweit.

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Kategorie: Kunst nach 1945, Gegenwartskunst

Turi Simeti

Turi Simeti, *1929 in Alcamo, Sizilien geboren, ist einer der bekanntesten Vertreter der italienischen Zero-Bewegung aus dem Umkreis um Lucio Fontana und Piero Manzoni. Er gehörte zu jenen etwa 30 Künstlern, welche Lucio Fontana – der bereits in den 50er Jahren mit seinen ›Concetti spaziali‹ (Raumkonzepte) neue Wege einschlug und das Bild zum Relief werden ließ – als »Zero-Avantgarde« 1965 in seinem Atelier vorstellte. Diese Künstler wendeten sich von der traditionalen Malerei sowie herkömmlichen Materialien ab und eroberten mit ihrer Kunst den Raum und das Licht.

Bereits Anfang der 60er Jahre entsteht die für Simeti charakteristische Form des ›Oval‹. Aus ersten geordneten Reliefbildern, in zunächst geometrischer Reihung verselbstständigte sich bald das Grundmodul des Oval in den Luftraum des mit Leinwand überspannten Rahmens. Das Bild wird zum Relief und geht mit dem Raum eine Beziehung ein. Seine monochromen Arbeiten zeigen minimalistische und klare Formen. Dieses Spiel mit Licht und Schatten auf der Oberfläche, welches je nach Intensität und Einfallswinkel des Lichts ganz unterschiedliche Ausprägungen aufweisen kann, entwickelt eine poetische Wirkung und berührt den Betrachter auf besondere Weise.

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Kategorie: Kunst nach 1945, Gegenwartskunst, one:artist show

Günther Uecker

Günther Uecker zählt zu den international hochgeachteten deutschen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jh., deren Werke in unzähligen Museen weltweit präsentiert werden. Als er 1957/58, im Umkreis der ›Zero‹-Gruppe, die Transformation seiner malerischen Handlungen zum Bildobjekt durch das Einbringen von Nagelstrukturen vollzog, leistete er einen wegweisenden Beitrag zur Entwicklung der Kunst nach 1945.

1964 nahm er zum erstenmal an der Documenta in Kassel teil und vertrat 1970 Deutschland auf der Biennale in Venedig.

1975-95 lehrte er als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. 1998 gestaltete er den Andachtsraum im Reichtagsgebäude in Berlin. Zu seinen Auszeichnungen gehören u.a. der »Kaiserring der Stadt Goslar« (1983), das »Bundesverdienstkreuz mit Stern« (2001) und die »Konrad-Adenauer-Medaille« (2007). Seit 2000 ist er Mitglied im Orden »pour le mérite« für Wissenschaft und Künste.

2005 zeigte der Martin-Gropius-Bau in Berlin in zwanzig Kapiteln eine umfangreiche Retrospektive seiner Werke. Anlässlich seines 85. Geburtstages (2015) präsentiert nun die Kunstsammlung NRW in der Heimatstadt des Künstlers im Museum K20 eine Retrospektive seiner wichtigsten Nagelarbeiten aus sechs Jahrzehnten zusammen mit dem Terrororchester, den großformatigen Tüchern Brief an Peking, einer Sandspirale und zahlreichen Dokumenten aus der Frühzeit seines Schaffens.

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Über uns

Galerie-Information

Das Programm ist konkret – konzeptuell – konstruktiv, zeigt aktuelle Tendenzen und präsentiert internationale Avantgarde in weltweiten Ausstellungsprojekten. Art-in-Architecture und Kunst im öffentlichen Raum bilden die Schwerpunkte des Hauses. Dabei ist eine intensive Zusammenarbeit zwischen Dr. Dorothea van der Koelen und 20-30 internationalen Künstlern aus 15 verschiedenen Ländern gegeben, zu denen u.a. Günther Uecker, Lore Bert, Fabrizio Plessi, Daniel Buren, François Morellet, Mohammed Kazem, Turi Simeti und Joseph Kosuth gehören.

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Unternehmensdaten

Gründungsjahr

1979